Durch die Rückkehr des Erzinger Winzerfestes in die Dorfmitte, auf das Gelände der Grundschule, hat das altehrwürdige Weinfest nur gewonnen. Der alte Geist eines traditionellen, gemütlichen Weinfestes scheint wieder erwacht zu sein.
Das 65. Winzerfest in Erzingen am neuen Standort und organisatorisch neu aufgestellt war ein durchweg heiteres, stimmungsvolles Fest für die ganze Gemeinde und deren Umgebung. Die Abkehr von einem großen Volksfest ist von Erfolg gekrönt. Die großen Fixpunkte, die Krönung der Weinprinzessin am Samstag und der große Festumzug am Sonntag, sind nach wie vor die Zugpferde, die Scharen von Besuchern anziehen.
Das ist die neue Weinprinzessin
Wie es Tradition ist, wird das Fest mit drei Böllerschüssen eröffnet, die den Einzug der Weinhoheiten ankündigen. Zur Musik des Musikvereins Erzingen zog der Tross der Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft zur Festbühne, wo der Klettgauer Bürgermeister Ozan Topcuogullari sie nebst den zahlreichen Festbesuchern mit herzlichen Worten begrüßte und das Geheimnis um die neue Weinprinzessin lüftete.

Es ist die 22-jährige Diana Krause, ein Spross der Erzinger Winzerfamilie Irmgard Bächle. Sie tritt die Nachfolge von Lea Netzhammer an. Die feierliche Krönung vollzog die Bodensee Weinprinzessin Angela Staneke. Diana Krause hat vor Kurzem ihr duales Betriebswirtschaftsstudium mit Fachrichtung Handel erfolgreich abgeschlossen. Ihre Antrittsrede hielt sie in bestem Alemannisch und hinterließ den Eindruck einer beindruckend fröhlich-freundlichen jungen Frau.
Nach diesem festlichen Akt hieß es Bahn frei zum fröhlichen Feiern. Auf dem Festgelände verstreut warteten die Erzinger Vereine auf ihre Gäste, verschiedenste Anlaufstellen boten Speisen und Getränke. An lauschigen und gemütlichen Sitzplätzen feierten die Besucher bis kurz vor Mitternacht zur Blasmusik der Musikvereine Erzingen, Unterlauchringen und der Brassband „Halbe Händsche“.

Nach wie vor aber ist der Hauptkampftag der Veranstalter der Sonntag mit dem großen Festumzug. 23 Teilnehmer zogen zum Thema „Wir miteinander“ durch das Dorf. Große Motivwagen, Laufgruppen der verschiedensten Couleur und Blasmusikkapellen zogen an den Zuschauern vorbei, wobei das Publikum mit Applaus nicht sparte. Danach hieß es, sich ins Getümmel zu werfen. Der Ansturm auf dem Festgelände war nichtzuletzt angesichts des herrlichen Spätsommerwetters enorm.