Eva Baumgartner

Der Neubau der Gemeindehalle in Geißlingen kostet die Gemeinde Klettgau mindestens 3,32 Millionen Euro. Das ergab die grobe Kostenschätzung, die Architekt Gerold Müller erstellt hatte und die er in der jüngsten Sitzung dem Gemeinderat Klettgau vorstellte. Zugrunde lagen die Ergebnisse der im Vorfeld stattgefundenen Gespräche mit Geißlinger Vereinsvertretern, einigen Gemeinderäten und der Gemeindeverwaltung, deren Vorstellungen und Wünsche zur Ausstattung und Gestaltung der Halle in einer Projektgruppe ermittelt wurden.

Die alte Halle, mitten im Dorf gelegen, ist in einem maroden Zustand und entspricht bei Weitem nicht mehr den erforderlichen Brandschutzbestimmungen. Bei Veranstaltungen muss die Personenzahl beschränkt werden und eine vor Ort anwesende Feuerwache muss gewährleistet sein. Bereits Anfang des vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat mehrheitlich den Neubau einer Halle nördlich des Fußballplatzes beschlossen. Die Überlegung, die alte Halle zu sanieren und zu modernisieren, wurde verworfen.

Nach dem nun vorgelegten Kostenrahmen wird mit 2,15 Millionen Euro nur für das Bauwerk gerechnet, hinzu kommen Ausstattung, Außenanlage sowie die nicht unerheblichen Nebenkosten, die circa 25 Prozent der Bausumme ausmachen, damit ergibt sich eine Summe von 3,32 Millionen Euro.

Die neue Halle ist als Mehrzweck- und Gymnastikhalle konzipiert, sie wird nicht für Ballsportarten ausgerüstet sein. Das Raumprogramm sieht einen großen Saal mit 250 Quadratmetern Fläche vor, in dem 250 Personen Platz finden. Allerdings sei das äußerst knapp bemessen, so der Architekt. Zusätzlich gibt es einen kleinen Saal mit 80 Quadratmetern, der je nach Bedarf durch eine mobile Trennwand an den großen Saal zuschaltbar ist. Im kleinen Saal sollen 72 Personen Platz finden. Die Bühne nimmt 70 Quadratmeter, die Nebenbühne 50 Quadratmeter ein. Von der Küche, über Umkleideräume, Foyer, Garderobe, WC-Anlagen und anderes mehr ergibt sich eine Gesamtfläche von 856 Quadratmetern, das sind 30 Prozent mehr Fläche als in der derzeitigen alten Halle.

Im Außenbereich wird mit 50 Parkplätzen, fünf Stellplätzen für Menschen mit Behinderung und 33 Fahrradstellplätzen gerechnet. Angesichts der Kosten schien im Gremium betroffene Stille zu herrschen. Gemeinderat Hans Hyrenbach erklärte: „Vermutlich landen wir bei fünf Millionen, das sind ja gewaltige Ausgaben.“

Mit einer Gegenstimme wurde dem vorgelegten Raumprogramm grünes Licht gegeben und die Durchführung eines Architektenwettbewerbs, dessen Kostenrahmen mit nochmals 20 000 Euro kalkuliert wird, beschlossen. „Wenn alles gut läuft, wird in zwei bis drei Jahren die Geißlinger Halle fertig sein“, betonte Bürgermeister Ozan Topcuogullari abschließend.