Seit vielen Jahren erzählt Roswitha Leonhard-Gundel Märchen zur großen Freude der Kinder und ihrer Eltern in Jestetten-Altenburg. Sie lädt ein in ihr Wohnzimmer, das sie sehr ansprechend schmückt und in ein Märchenzimmer umgestaltet. Sie arbeitet mit Tüchern, Lichtern und Kerzen und stellt eine gemütliche Atmosphäre her.

Roswitha Leonhard-Gundel ist pensionierte Lehrerin, sie hat ihren Beruf mit Leib und Seele ausgeübt. In gleicher Weise möchte sie den Kindern ein altes Kulturgut in lebendiger Weise nahebringen. Das liegt ihr – besonders im Hinblick auf unsere digital gesteuerte Welt – für die Kinderseele besonders am Herzen.

Roswitha Leonhard-Gundel in Ihrem Wohnzimmer, das sie für Märchenstunden mit Tüchern, Lichter und Kerzen schmückt. In der Hand hält sie ...
Roswitha Leonhard-Gundel in Ihrem Wohnzimmer, das sie für Märchenstunden mit Tüchern, Lichter und Kerzen schmückt. In der Hand hält sie die Märchenglocke, mit der die Märchenstunden eingeläutet werden. | Bild: Rotraud Opfermann

Entlastung für die Eltern – Märchen für die Kinder

An Heilig Abend entlastet sie durch eine Märchenstunde am Vormittag die Eltern, damit die in Ruhe alles noch Fehlende für das Weihnachtsfest in Abwesenheit der Kinder vorbereiten können. Sie kommen sehr gerne. Ab dem vierten Lebensjahr sind sie meist sprachlich soweit, den Erzählungen folgen zu können. Roswitha Leonhard-Gundel freut sich über den Zuspruch der Kinder aus Altenburg.

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Manchmal kommt es auch vor, dass Eltern bei der ersten Teilnahme ihres Kindes den Märchenstunden beiwohnen; bei den folgenden Märchenstunden kommen die Kleinen auch schon gern allein.

Harfenlehrer begleitet die Geschichten musikalisch

Auch anlässlich des „Nikolausbummels“ in Lottstetten füllte sich ihr Märchenraum mit Jung und Alt. Hier kam hinzu, dass sie von ihrem Harfenlehrer Raphael Bussinger mit der Harfe gekonnt begleitet wurde. Dessen große Begabung ist es, aus dem Stegreif zur Erzählung passende Melodien zu erfinden. Die Kinder durften einen Schneeflockentanz – begleitet von seiner Musik – mit weißen Tüll-Tüchern vorführen, ein Kind schlüpfte sogar in die Figur der Frau Holle und ließ es schneien.

Roswitha Leonhard-Gundel tanz mit den Kindern mit Taft-Tüchern zur Geschichte „Der goldenen Schlüssen“ aus Gimms Märchen ...
Roswitha Leonhard-Gundel tanz mit den Kindern mit Taft-Tüchern zur Geschichte „Der goldenen Schlüssen“ aus Gimms Märchen beim Nikolausbummel in Lottstetten | Bild: Privat

Frau Leonhard-Gundel erzählt die Märchen der Brüder Grimm frei, sie liest nicht vor. Es ist ihr wichtig, die Kinder frei anzusprechen und geistig mitzunehmen. Nach den Märchen dürfen die Kinder in kleinen Gruppen selbstgewählte Szenen pantomimisch vorführen. Manche erschreckende Schilderungen, die Erwachsene aus den klassischen Märchen bekannt sind, mildert die Erzählerin ab.

Roswitha Leonhard-Gundel beim voll in Ihrem Element in der Märchenstunde bei Nikolausbummel im Hotel Holzscheiter in Lottstetten.
Roswitha Leonhard-Gundel beim voll in Ihrem Element in der Märchenstunde bei Nikolausbummel im Hotel Holzscheiter in Lottstetten. | Bild: privat

Ein Glockenton läutet das Märchen ein

Die Märchenstunde beginnt mit einem Ritual: Die Erzählerin lässt eine sanfte Glocke erklingen, bei der die Kinder ganz ruhig werden und eintauchen können in die Welt der Märchen.

Während und nach den Erzählungen wird gesungen und getanzt, unterstützt von Heidrun Beißwenger mit Klavier.

Im Gespräch mit Eltern der Kinder, die in der Vergangenheit am Vormittag des Heiligen Abend zur Märchenstunde gegangen waren, ist Dankbarkeit für die Entlastung zu hören.

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Die Eltern empfinden es als eine Bereicherung, dass und wie Roswitha Leonhard-Gundel den Kindern die Märchen näherbringt. Oft fehlt den Eltern heute die Zeit, den Kindern vorzulesen. Umso dankbarer sind sie, dass es in Altenburg „so etwas“ gibt.