Der Schaffhauser Regierungsrat Ernst Landolt zeigte sich erfreut, dass die deutschen Gemeinden Jestetten und Lottstetten die Brücke zu den kantonalen Enklaven Buchberg und Rüdlingen bilden und den Park somit zum ersten grenzüberschreitenden Naturpark der Schweiz machen. "Sonst wären wir nicht dabei", bemerkte der Leiter des Schaffhauser Volksdepartements, der selbst in Rüdlingen wohnt. Landolt bezeichnete den Naturpark als Mittel zur Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum. Als Wermutstropfen bezeichnete er den Rückzieher der Gemeinde Merishausen, wodurch auch die Gemeinde Bargen abgeschnitten wird und ausscheidet, obwohl sie dem Beitritt bereits zugestimmt hatte.
Der Parkperimeter umfasst 209 Quadratkilometer, wovon rund 175 Quadratkilometer im Kanton Schaffhausen und 34 Quadratkilometer in Deutschland liegen. Dem Verein Regionaler Naturpark Schaffhausen steht ein jährliches Budget von einer Million Franken zur Verfügung, wovon rund 15 Prozent auf die Geschäftsstelle entfallen und der Rest in den Schweizer Gemeinden eingesetzt wird. Vom Bund kommen 550 000 Franken, vom Kanton 300 000 Franken, 80 000 Franken sind Eigenleistungen und 7000 Franken kommen von Einzelmitglieder, Organisationen und Verbänden. Die restlichen 100 000 Franken finanzieren die Gemeinden durch ihre Mitgliedsbeiträge, die in der Betriebsphase jährlich vier Franken pro Einwohner betragen. Die Agglomerationsgemeinden Schaffhausen und Beringen zahlen die Hälfte und die deutschen Gemeinden einen Franken pro Einwohner. Die deutschen Gemeinden werden aus dem deutschen Fördertopf für Naturpärke mit jährlich rund 30 000 Euro finanziert.
"Da auf deutscher Seite die Unterstützung von Land, Bund und EU kommen, ist die Beschaffung der finanziellen Mittel viel aufwendiger als in der Schweiz", betont Naturpark Geschäftsführer Christoph Müller. Die Mitgliedsbeiträge zahlen die deutschen Gemeinden direkt an den Trägerverein in Wilchingen zur Deckung der organisatorischen Unkosten.
"Die politische Auseinandersetzung war Knochenarbeit", betonte Naturpark-Präsident Hansruedi Meier, der an die schwere Anfangsphase und den heftig geführten Abstimmungsmarathon erinnerte. Er schimpfte, dass rechtskonservative Kräfte ganze Gemeindeversammlungen dominiert hätten, wodurch der ursprüngliche Parkperimeter um knapp 100 Quadratkilometer geschrumpft sei. Meier bemerkte, dass in Merishausen acht Stimmen zum Rückzug führten und dadurch engagierten Akteuren der Teppich unter den Füssen weggezogen wurde. "Wir hatten in der demokratischen Ausmachung die besseren Argumente, was sich darin zeigt, dass Gächlingen, Löhningen, Oberhallau, Schleitheim, Buchberg, Hallau und Trasadingen neu hinzu gekommen sind", betonte Meier.
Christoph Müller wird den Antrag im März dem Bundesamt für Umwelt zur Genehmigung vorlegen, was er allerdings als reine Formsache sieht. Im Jahr 2018 geht der Regionale Naturpark Schaffhausen mit den Eckpfeiler "Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe", "Natur und Landschaft", sowie "Bildung und Kultur" in die Betriebsphase. "In den nächsten zehn Jahren werden dann rund 13,5 Millionen Franken in der Region eingesetzt", so Müller.