36 Geflüchtete aus der Ukraine sind mittlerweile in der Gemeinde Hohentengen angekommen (Stand 1. Juni). Die meisten haben privat Wohnung und Unterkunft gefunden oder sind in der vom Landratsamt angemieteten Wohngemeinschaft im Haus Pfarrwiese untergebracht. Unterstützt werden sie durch die Gemeindeverwaltung, die Integrationsmanagerin und den 2015 gegründeten und nach wie vor aktiven Helferkreis für Geflüchtete.

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Seit März diesen Jahres ist Brigitte Frank vom Caritasverband Hochrhein die neue Integrationsmanagerin in der Gemeinde. Die Sozialarbeiterin stammt aus Stuttgart, hat zuletzt in Berlin mit minderjährigen Geflüchteten gearbeitet und wohnt in Wilchingen/Schweiz. Nach ihrer Einarbeitungszeit in Waldshut hat sie ihr Büro mittlerweile im Rathaus Hohentengen.

Zu den Aufgaben von Brigitte Frank zählt vor allem die Sozialberatung: Beantragung von Sozialleistungen, Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche, Wohnungssuche, Schule oder Kindergarten, Beratung in Krisensituationen, Gesundheitsfragen. Sie ist froh hier gute Unterstützung zu finden und arbeitet eng mit der Gemeindeverwaltung, dem Landratsamt und dem Helferkreis für Geflüchtete zusammen. „Es ist ein sehr schönes Miteinander.“ Und: „Ich erlebe hier auf dem Land, dass es einfacher ist sich zu integrieren als in einer großen Stadt. Der persönliche Kontakt ist schneller da und die Hilfsbereitschaft sehr groß.“

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Mit dem Zuzug von ukrainischen Geflüchteten stehen für den Helferkreis wieder neue Aufgaben an. „Wir machen Begrüßungsbesuche und sehen, an was es fehlt“, erzählt Katrin Goller vom Helferkreis. „Die meisten Ukrainer kamen über private Kontakte hierher“, mitunter mit nichts, sagt Simone Gabler vom Helferkreis. Kleidung, Lebensmittel, Schulausstattung für die Kinder wurden organisiert, bei der Schulanmeldung unterstützt, den Behördengängen, Kontoeröffnung, Arzt- und Psychologenbesuchen, kurz: bei allen praktischen Dingen, die bewältigt werden müssen, um sich im neuen Land und Leben zurechtzufinden.

Hauptsächlich sind Frauen mit ihren Kindern angekommen. Sie würden gerne bald wieder arbeiten, allerdings stellen die Kinderbetreuung und Sprachbarrieren ein Problem dar. Alle Kitaplätze sind derzeit belegt.

Auch den Deutschunterricht organisiert der Helferkreis. Für Erwachsene findet er einmal wöchentlich in der Mensa der Schule statt. Die Kinder von Klasse 5 bis 7 bekommen morgens Sprachförderung in Rheinheim, ehe sie am Unterricht teilnehmen, und in Hohentengen Einzelbetreuung, da es zurzeit nur wenige sind.

Suche nach weiteren Helfern

„Für die Erwachsenen würden wir gerne mehr Sprachunterricht anbieten und suchen dafür noch Leute“, sagt Katrin Goller. Auch für die Sprach- und Hausaufgabenbetreuung der Kinder sind weitere Helfer gefragt. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, es gäbe genügend Unterrichtsmaterial.

Brigitte Frank würde gerne einen Pool von russischsprachigen Übersetzern aufbauen. Wer hier unterstützen kann, kann sich ebenfalls gerne melden. Wichtig, auch im Hinblick auf die Sprachvermittlung, sind Kontakte zur Bevölkerung. Hier möchte sich das Bürgernetzwerk einbringen und stellt als Treffpunkt das Blockhuus zur Verfügung. Wer Ideen hat, kann sich bei René Manthey melden (buergernetzerk@hohentengen.net).