Das Weinlaub beginnt sich zu verfärben, die Tage werden kürzer – es ist Herbst. Jetzt, wenn die Sonne im Goldenen Oktober scheint und es nicht mehr so heiß ist, ist die ideale Wanderzeit. Und auf dem Rebenrundweg vom Rathaus Hohentengen durch das Weingut Engelhof gibt es neben herrlichen Ausblicken ins Rheintal auch für Einheimische noch viel Neues zu entdecken. Eine ganze Reihe von Informationstafeln gibt Aufschluss über den Weinanbau, die Dichterkunst und das Damwild.
Die Idee, doch auch einmal Wanderer über den Weinanbau zu informieren, geht auf die E-Mail eines Wanderers an die Tourist-Information der Gemeinde Hohentengen zurück, erzählt Alexander Kienzler. Birgit Zimmermann vom Touristenbüro wandte sich daraufhin an die Wanderfreunde Franz Brädler, Alexander Kienzler und Anton Steppeler und diese sprachen die Familie Netzhammer vom Engelhof an, die die Idee gerne aufgriff und in die Tat umgesetzt hat.

Ein Duzend Schilder informiert jetzt über die Geschichte des Oelberg, verschiedene Rebsorten, den Anbau und den Weinausbau auf dem Engelhof. Die Tafeln geben außerdem in einem Exkurs Einblick in das Schaffen von Gottfried Keller, dessen Novelle „Hadlaub“ in der hiesigen Gegend seinen Ursprung hat. Mehr ist auch über das Damwild, dessen Gehege auf dem Rundweg liegt und die Wanderung auch für Familien interessant macht, zu erfahren. Über einen QR-Code gibt es weitere Informationen für Interessierte.

Doch zur Wanderung: Ausgangspunkt ist vor dem Rathaus in der Ortsmitte von Hohentengen. Hier ist ein Schilderbaum mit Hinweisen zum Rebenrundweg zu finden. Wanderer können dann immer der gelben Raute folgen, zunächst Richtung „Kehlen“, über Kirch- und Hansengelstraße bis zu deren Ende.
Weg liegt etwas versteckt
Der Weg rechts führt zum „Kehlen“. Zwischen den beiden Damwildgehegen können die Wanderer dann links abbiegen in Richtung „Weilergraben“. Der Weg verläuft immer geradeaus zum Weinberg. Hier steht am unteren Weg durch die Reben die erste große Infotafel. Mitten durch 20 Hektar Reben geht es zum Weilergraben (Guggenmühle). Jetzt geht es nicht hinunter zum Rhein, sondern ein Stück bergauf und dann heißt es rechterhand auf den Wanderweg einbiegen, der oberhalb des Weinberges entlang wieder zurückführt. Achtung: Nach dem Weiher im Rebberg muss man gleich links dem ersten, etwas versteckten Weg, folgen.

Auf der Höhe laden mehrere Ruhebänke und zwei Himmelsliegen zum Genießen der herrlichen Ausblicke in das Rheintal und auf das Schweizer Städtchen Kaiserstuhl ein. Am Wildgehege vorbei geht es rechts zum Rhein und zum Schloss Rötteln hinunter. Hier lohnt sich ein Abstecher in das mittelalterliche, malerische Städtchen Kaiserstuhl. Ansonsten folgen die Wanderer dem schönen Uferweg entlang bis zum Schwimmbad und von dort dem Hinweisschild zum Rathaus.

Der Rundweg kann auch mit einem anderen Einstieg, in umgekehrter Richtung oder mit anderen Varianten gestaltet werden. Wer länger wandern möchte, der kann den zweistündigen Skulpturenweg entlang der Rheinufer (siehe Schilder) anschließen, dies ist ebenfalls ein Rundweg.