Wenige Wochen vor seinem 84. Geburtstag ist der frühere Bad Säckinger Chefarzt am 12. Mai gestorben. Ein Vierteljahrhundert hat Udo Steenblock das Geschehen im Kreiskrankenhaus Bad Säckingen maßgeblich mitgestaltet und mitgeprägt.
Steenblock – ein Arzt aus Leidenschaft
Nach fast 25 Jahren Tätigkeit als Chefarzt der Chirurgie im Kreiskrankenhaus Bad Säckingen trat Dr. Udo Steenblock 2004 in den Ruhestand. Der Mediziner kam im Jahr 1980 von Basel nach Bad Säckingen ins damals neue Kreiskrankenhaus. Steenblock galt während seiner Dienstzeit nicht nur als „Arzt aus Leidenschaft“, er fand neben seiner Arbeit auch Zeit, das Amt des hygienebeauftragten Arztes am Kreiskrankenhaus und den Vorsitz des Ärztlichen Kreisvereins zu übernehmen.
Bei seinem Abschied 2004 wurde Steenblock nicht nur als kompetenter Mediziner und hervorragender Chefarzt der Chirurgie gewürdigt, sondern auch als jemand, der nie den einfachen und bequem Weg gegangen war, aber sich dennoch seine Menschlichkeit bewahrt habe. Dies bescheinigten im neben Mitarbeitern auch seine Kollegen Gerd Lunke, Chefarzt der Inneren, und Jürgen Stadler, Chefarzt der Unfallchirurgie.
Kritik an der Ökonomisierung der Medizin
Zudem galt Steenblock als Mann für Neuerungen, die er mitunter auch gegen den Willen des Trägers durchgesetzt hatte im Sinne einer ganzheitlichen Medizin im Bad Säckinger Kreiskrankenhaus. Steenblocks Nachfolger als Chefarzt der Chirurgie, wurde damals Volker Roth.
Mittlerweile ist das gesamte Krankenhaus Bad Säckingen Geschichte. Steenblock kritisierte die Entwicklungen im Gesundheitswesen schon 2004 bei seinem Schritt in den Ruhestand. Gerade wegen der steigenden Einschränkungen falle ihm der Abschied aus dem Beruf nicht schwer. Die zunehmende Ökonomisierung und die Sparpolitik in der Medizin bezeichnete Steenblock schon damals als Irrweg.