Marion Rank

Die grenzüberschreitende Kinderuni Bad Säckingen war auch in ihrem sechsten Jahr überaus erfolgreich. Rund 800 Studenten im Alter zwischen acht und zwölf Jahren, darunter zahlreiche Schulklassen aus der Region, hatten das sechste Semester der Kinderuni in diesem Jahr besucht. Die Organisatoren um den Rektor der Kinderuni, Helmar Burkart, zogen bei der letzten Vorlesung am Mittwoch ein mehr als positives Resümee. Das Format ist so erfolgreich, dass sich nicht nur für jede einzelne Vorstellung rund 200 Kinder anmelden, die bisherigen Sponsoren an Bord bleiben, sondern es den Organisatoren auch nicht schwer fällt, immer wieder ausgezeichnete Referenten auf die Vortragsbühne zu holen, die beispielsweise aus der Wirtschaft, Wissenschaft, dem Sport oder der Medien- und Theaterwelt kommen. Das Format überzeugt aber auch immer wieder neue Sponsoren, die ihre Unterstützung anbieten. So freut sich das komplett aus grenzüberschreitenden Ehrenamtlichen bestehende Organisatoren-Team nicht nur, dass die Kinderuni im folgenden Jahr fortgesetzt wird, sondern dass die Kinderuni 2019 einen neuen Hauptsponsor haben wird: Die Firma Umicore aus Bad Säckingen.

Auf den Spuren der Wikinger

Rund 45 Minuten still zu sitzen und zuzuhören, ist für Kinder um die zehn Jahre und jünger nicht immer so ganz einfach. Vor allem, wenn es sich um wissbegierige Studenten der Kinderuni dreht, die doch endlich ihre Hunderte von Fragen an die jeweiligen Referenten loswerden möchten. So auch am Mittwochnachmittag im Gloria-Theater in Bad Säckingen, bei der letzten Vorlesung des sechsten Semesters. Lena Rohrbach aus Rippolingen, Professorin für Nordistik oder einfacher gesagt, Wikingerforscherin an den Universitäten Zürich und Basel, begab sich mit den Jungstudenten auf die Spuren der Wikinger: Etwa wo und wie sie lebten, in Europa Spuren hinterließen, sich ansiedelten. Geduldig beantwortete Rohrbach die Unmengen von Fragen der Kinder. Als Überraschung gab es auch noch ein Versucherle aus der Wikingerzeit für alle: Getrockneten Fisch.

Lena Rohrbach aus Rippolingen, Professorin für Nordistik oder einfacher gesagt, Wikingerforscherin an den Universitäten Zürich und ...
Lena Rohrbach aus Rippolingen, Professorin für Nordistik oder einfacher gesagt, Wikingerforscherin an den Universitäten Zürich und Basel, begab sich mit den Studenten der Kinderuni am Mittwoch im Gloria-Theater in Bad Säckingen auf die Spuren der Wikinger. | Bild: Marion Rank

Rohrbach beteiligte sich als Referentin, weil ihr das „spannende Format“ gefällt: „Sonst stehe ich vor erwachsenen Studenten, bei der Kinderuni eben vor Kindern“, sagt die Mutter zweier Kinder, sieben und zehn Jahre. „Wir sind sehr zufrieden“, resümiert Brigitte Burkhart vom Orgateam stellvertretend: „Das Team, die Referenten, die Kinder. Wir haben super Referenten, die Spaß daran haben, mitzumachen.“ Einziger Wermutstropfen: Für die Kinder auf deutscher Seite sei es schwierig, durch den Verkehr zu Vorstellungen in Stein zu gelangen, erklärt Helmar Burkart. Auf beiden Seiten des Rheines würden vielen Anstrengungen in Kauf genommen, um dabei sein zu können: „Ein Großvater bringt seinen Enkel aus CH-Baden hierher, ein anderer den seinigen aus Grenzach-Wyhlen“, erzählt der Rektor der Kinderuni.

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