Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, findet am Donnerstag, 11. September, der bundesweite Warntag statt. Er ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen und dient der Erprobung der Warnsysteme, informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf seiner Internetseite. Ab 11 Uhr wird eine Probewarnung verschickt. Gegen 11.45 Uhr erfolgt eine Entwarnung. Doch was die Bürgerinnen und Bürger davon mitbekommen, hängt davon ab, in welcher Gemeinde sie leben.
Denn während Orte noch immer oder wieder auf echte Sirenen setzen, die im Alarmfall heulen, gibt es diese anderswo nicht mehr. Dort erhält man lediglich eine Nachricht auf das Handy über das modulare Warnsystem (Mowas), an das Warnmultiplikatoren wie Rundfunksender und App-Server angeschlossen sind. Womit Menschen in der Verwaltungsgemeinschaft Stockach rechnen müssen.
Stockach warnt nur digital
In Stockach werden keine Sirenen zu hören sein, informiert die Stadtverwaltung auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Da die Alarmierung der Feuerwehr inzwischen über Digitalfunk geschieht, sind die Sirenen in Stockach und den Ortsteilen nicht mehr im Einsatz“, schreibt Pressesprecherin Tanja Ferrari.
Die Bürgerinnen und Bürger werden lediglich über das sogenannte „Cell-Broadcast“ vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz am Warntag informiert, das auch die Warn-App Nina auslöst und um 11 Uhr einen Warntext übermittelt. Wichtig: Über „Cell-Broadcast“ erfolgt um 11.45 Uhr jedoch keine Entwarnung, so Ferrari.
Vier Sirenen heulen in Bodman-Ludwigshafen
In Bodman-Ludwigshafen werden zusätzlich vier Sirenen im Einsatz sein. Diese werden laut Bürgermeister Christoph Stolz direkt über die Leitstelle ohne weiteres Zutun der Gemeinde ausgelöst. Deren Funktionsfähigkeit festzustellen, sei ein wesentlicher Aspekt des Warntages. Die Standorte der Sirenen befinden sich in Ludwigshafen auf dem Zollhaus/Rathaus und an der Schule. In Bodman sind diese am Feuerwehrgerätehaus und ebenfalls dem Schulgebäude angebracht.
Eigene Aktionen hat die Gemeinde in diesem Jahr nicht geplant. Allerdings rät Stolz den Bürger dazu, sich mit den verschiedenen Warnmitteln vertraut zu machen. Er empfiehlt neben dem Erkennen der Sirenensignale für Warnung und Entwarnung auch die Nina-App zu verwenden.
Mühlingen setzt wieder auf Lautstärke
Wie Hauptamtsleiterin Birgit von Glan berichtet, hat Mühlingen mit Hilfe des Sirenenförderprogrammes des Bundes in allen Ortsteilen wieder Sirenen installiert und in Betrieb genommen. Diese werden wie bundesweit vorgesehen um 11 Uhr einen einminütigen, auf- und abschwellendem Heulton abgeben. Um 11.45 gibt es dann den Dauerton zur Entwarnung, so von Glan. Weitere Maßnahmen seien in der Gemeinde nicht vorgesehen.
Was planen Hohenfels, Eigeltingen und Orsingen-Nenzingen?
Die Gemeinde Hohenfels wird sich mit der Sirene in Liggersdorf aktiv am bundesweiten Warntag beteiligen, kündigt Ramona Blum aus dem Hauptamt an. Darüber hinaus seien keine weiteren Aktivitäten seitens der Gemeinde geplant.
In Orsingen-Nenzingen ist hingegen kein Sireneneinsatz geplant, so die Gemeindeverwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger müssen hier lediglich mit Warnungen über Smartphone und Rundfunk rechnen.
Wie Ordnungsamtsleiter Oliver Dieze mitteilt, werden in Eigeltingen im Kernort und allen Ortteilen ab Alarmierung Sirenen zu hören sein – nämlich von der Alten Schule in Eigeltingen, dem Dorfgemeinschaftshaus in Eckartsbrunn, der Kirche in Rorgenwies sowie den Rathäusern in Honstetten, Reute, Heudorf und Homberg.
Diese sowie alle sonstigen Geräte und der Empfang durch die Bevölkerung würden an dem Tag auf Funktion, Erreichbarkeit und zeitliche Abläufe überprüft. Neben der Sirene werden auch die Eigeltinger über Mowas sowie Warn-Apps und Cell Broadcast informiert. Den Bürgern rät Dieze, sich die unterschiedlichen Tonfolgen einer Sirenenalarmierung in Erinnerung bringen.