Michael Gottstein

Die Stadtverwaltung Bad Säckingen hat sich für Stromausfälle gerüstet: Ein Notstromaggregat wurde angeschafft, und am Samstagmittag legten die Fachleute der Firma Elektro Schäuble im Rathaus die notwendigen Anschlüsse für den Generator. Anschließend bestand das Gerät seine Generalprobe.

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Damit ist ein lange gehegter Wunsch der Stadtverwaltung in Erfüllung gegangen. Wie Roland Baumgartner, der im Ordnungsamt für den Katastrophenschutz zuständig ist, berichtete, habe er zwölf Jahre lang Geld aus seinem Etat angespart, um die Investitionssumme von 40.000 Euro aufbringen zu können. Im Mai wurde das Notstromaggregat der Firma AVS Aggregatebau GmbH angeliefert und bei der Bad Säckinger Feuerwehr untergebracht, die es selbstverständlich ebenfalls benutzen darf. Im Falle eines Falles wird das Gerät zum Rathaus gebracht, wo man es nur noch einstecken muss.

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Der dieselbetriebene Stromgenerator habe eine Leistung von 40 kVA (Kilovoltampere) und könne zwölf bis 15 Stunden lang die wichtigsten Geräte des Rathauses mit Strom versorgen, erklärte der THW-Ortsbeauftragte Stefan Prommersberger, der zugleich Geschäftsführer der Firma Elektro Schäuble ist. Dass das Rathaus bei Stromausfällen vorrangig versorgt wird, hängt damit zusammen, dass es der Ort ist, an dem die Bevölkerung im Notfall Hilfe sucht. Dort werden dann die Einsätze der diversen Rettungsdienste geplant und koordiniert und die Menschen informiert.

Notfall-Testlauf hat funktioniert

Nach der Installation des Generators probten die Mitarbeiter, Elektriker und Feuerwehrleute den Ernstfall: Die EDV-Anlagen wurden heruntergefahren, und danach gingen im Rathaus buchstäblich alle Lichter aus. Nach dem Anwerfen des Aggregats fuhren die EDV-Spezialisten Ingo Renz und Lukasz Podpora die Server wieder hoch und testen deren Funktionsfähigkeit unter Notbedingungen. Der Strom muss nicht nur die Kommunikationseinrichtungen versorgen, sondern auch für die Beleuchtung der wichtigsten Räume sowie den Drucker ausreichen.

Hilflos ohne Strom

Dass Stromausfälle keineswegs nur eine theoretische Notfall-Situation sind, haben die Ereignisse im vergangenen Juli in Wallbach sowie Anfang 2018 in Harpolingen und Rippolingen bewiesen. Dort waren die Feuerwehrgerätehäuser die Einsatzzentralen, in den die Bürger versorgt wurden und ihre Mobiltelefone oder gar Sauerstoffgeräte aufladen konnten. „Bei einem solchen Ereignis spürt man richtig, wie hilflos man sich heute ohne Strom fühlt“, meinte Bürgermeister Alexander Guhl. Neben der Stadtverwaltung Bad Säckingen verfügen auch das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und die Stadtwerke Bad Säckingen über Notstromaggregate.