Vier Schwertransporter mit einem Gewicht von jeweils 140 Tonnen und einer Länge von 65 Meter haben sich vor Kurzem nachts durch die Straßen von Murg über den Hotzenwald bis nach Bad Säckingen bewegt. Beladen waren die Transporter jeweils mit einem Transformator für das Bad Säckinger Kavernenkraftwerk der Schluchseewerke.
Nachdem bereits 2019 das Pumpspeicherbecken auf dem Eggberg für sechs Millionen Euro aufwendig saniert und gereinigt worden ist, haben die Schluchseewerke jetzt den zweiten Teil der ersten großen Sanierung des Pumpspeicherkraftwerks, seit der Eröffnung 1967, in Angriff genommen.
Kosten von mehreren Millionen Euro
Wie viel der zweite Teil der Sanierungsarbeiten kosten wird, steht noch nicht genau fest. „Diese Zahlen werden wir wohl erst am Ende des Gesamtprojekts nennen können“, erklärt Peter Steinbeck, Leiter Kommunikation der Schluchseewerke. „Die Zahlen werden sich auf jeden Fall im Bereich von mehreren Millionen bewegen.“
Bereits seit 2. Mai produziert das Kraftwerk keinen Strom mehr, damit die vier Transformatoren, die vom ersten Tag an bis heute ihre Leistungen erbracht haben, durch neue Maschinen ersetzt werden können. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Maschinen zuverlässig ihren Dienst getan“, freut sich Peter Steinbeck. „Doch nach mehr als 50 Jahren ist es einfach Zeit geworden, die Transformatoren auszutauschen, um vor Überraschungen sicher zu sein“, sagt er.

Doch nicht nur die Transformatoren sind ausgetauscht worden. „Wir wechseln auch die Versorgungsleitungen alle aus und nutzen die Gelegenheit, die Pumpen zu reinigen und zu überholen“, erklärt Gerhard Rieckmann, Leiter der Anlagentechnik. Aus diesem Grund wird es noch bis Ende September dauern, bis das Kraftwerk die Arbeit wieder aufnimmt.
Doch von alledem bekommen die Bad Säckinger nichts mit. Denn das Herzstück des Kraftwerks liegt unter der Erde und ist nur über einen 1,5 Kilometer langen Zufahrtstunnel zu erreichen. „400 Meter über uns liegt das Eggbergbecken“, beschreibt Peter Steinbeck die Lage im Berg.

Das Becken bei Egg dient als Oberbecken, versehen mit einem senkrechten Druckschacht in einer Länge von 400 Metern und 4,3 Metern Durchmesser. Als Unterbecken für das Kavernenkraftwerk Bad Säckingen dienen die Rheinstauräume der Rheinkraftwerke Bad Säckingen und Rhyburg Schwörstadt.
Ruhe im Maschinenraum
Es ist auffallend ruhig in dem großen Maschinenraum. „Das liegt daran, dass die Pumpen und Generatoren ausgeschaltet sind“, bestätigt Gerhard Rieckmann. Auch Mitarbeiter sind kaum zu sehen. Die riesigen Pumpen, die im Normalbetrieb mit einer Leistung von 120.000 PS rund 24.000 Liter Wasser pro Sekunde bewegen, sind zum Teil auseinandergebaut. „Diese sind gemeinsam mit den jeweiligen Mitarbeitern in unseren anderen Kraftwerken verteilt und werden dort gewartet“, so Rieckmann weiter. Denn hier im Maschinenraum ist es viel zu klein.
Insgesamt ein Jahr hat es gedauert, die Sanierungsarbeiten zu organisieren. „Die Arbeiten müssen genau abgestimmt werden, damit gewährleistet ist, dass die Arbeit des Bad Säckinger Kavernenkraftwerks in dieser Zeit von den anderen Kraftwerken getragen werden kann“, so Peter Steinbeck.

Akribisch organisiert werden musste auch der Transport der neuen Transformatoren, die vom Siemens-Werk zunächst mit der Bahn nach Basel und dann weiter bis nach Murg transportiert worden sind. Erst in Murg wurden die Maschinen dann auf die Schwertransporter verladen. Drei Stunden hat es gedauert, bis die Transporter in Bad Säckingen angekommen sind.