Doris Dehmel

Birkingen – Als Naomi und Nala 2009 aus der Schweiz nach Bohland kamen, ahnten sie nicht, dass sie künftig in einer großen Familie aufwachsen werden. Dabei handelt es sich bei ihnen allerdings nicht um menschliche Wesen, sondern um die ersten Alpakas, die bei Manfred Hoffmann und Bärbel Schrenk auf dem Hof heimisch wurden. Heute leben dort fünf Hengste und zehn Stuten in den unterschiedlichsten Farben. Wenn sich bei den ursprünglich aus den Anden stammenden Tieren auch um keine Haustiere im ursprünglichen Sinne handelt, so gehören wie die Hengste „Mufasa“ und „Timon“ alle übrigen Tiere längst zur Familie.

Nach dem in dem zu Birkingen gehörenden Weiler ausreichend Weidefläche vorhanden war, reifte bei dem zwischenzeitlich erfolgreichen Züchterpaar der Wunsch sich mit Tieren zu umgeben. Dass dies einmal Alpakas sein werden, war nicht einmal als Vision vorhanden. Doch ein Bericht in der Tageszeitung weckte das Interesse an den damals in der Region eher noch ganz seltenen Tieren. „Wir haben uns informiert, Erfahrungen von Züchtern und Alpakaliebhabern eingeholt, Meinungen gesammelt und letztlich für die Anschaffung der ersten zwei Stuten entschieden. Bis diese den Weg über die Grenze nehmen konnten galt es Stallungen zu bauen, Einzäunungen auf Vordermann zu bringen und den Heuvorrat zu besorgen aber auch zu wissen, dass innerhalb der Herdentiere auch die Rangfolge eine Rolle spielt.

Dass sich die Bohland-Alpakas wohlfühlen wird auch in der Nachzucht deutlich. Sie, die Kälte ebenso wie Hitze gut vertragen können, bringen von Mai bis September nach einer Tragezeit von 11,5 Monaten ohne menschliche Unterstützung jeweils ein Junges zur Welt. Dabei geht der Geburtsvorgang ähnlich wie im Ursprungsland vonstatten. Da der Nachwuchs nicht trocken geleckt wird, nutzt die Natur die warme Tageszeit, was bedeutet, dass 95 Prozent der Kleinen gegen Mittag das Licht der Welt erblicken und ein Leben bis zu 20 Jahren vor sich haben.

Relativ gering sei die tägliche Arbeit mit den Tieren, versicherte das Züchterpaar, dafür aber umso größer die Freude im Umgang mit den wuscheligen Wollproduzenten. Zur Versorgung mit Wasser, Heu und dem Stallausmisten gehören in regelmäßigen Abständen die Klauenpflege und das Scheeren. Dabei verliert ein Tier bis zu fünf Kilogramm Rohwolle. Knapp die Hälfte davon wird in einer Wollmühle in Sachsen zu gebrauchsfertiger Wolle und der Rest zu Füllmaterial für Kissen und Bettdecken verarbeitet.

Alle Tiere der kleinen überschaubaren Herde sind im Alpaca Association e.V. D-N-A registriert und mit einem Mikrochip geschützt.