Erneut ist ein heftiges Unwetter mit Starkregen über der Doppelstadt niedergegangen: Am Mittwoch ging es gegen 18.30 Uhr los, die schwüle Hitze entlud sich in einem heftigen Gewitter mit starkem Regen.

Binnen Minuten sind viele Keller vollgelaufen. Auch auf vielen Straßen, vor allem im Bereich des Fürstenbergrings am Friedhof in Villingen stand das Wasser zentimeterhoch.

So hat Uli Bülow das Unwetter erlebt

Den Villinger Uli Bülow, der mittlerweile in München lebt, hat das Unwetter bei einem spontanen Besuch in seiner alten Heimat voll erwischt: „Ich war noch im Sudhaus im Biergarten und wollte dann losfahren.“ Am Friedhof prasselte der Regen dann so stark herunter, die Straßen waren überflutet, dass Bülow nicht weiterfahren konnte.

Unwetter in Villingen Video: Uli Bülow

„Es hat über eine Stunde heftig geregnet und auch gestürmt.“ Es ist ihm gelungen, ein Video zu machen: „Dann war ich aber wirklich bis auf die Knochen nass.“ Erst mit eineinhalb stündiger Verspätung machte sich Uli Bülow dann auf den Weg Richtung München.

Unwetter am Friedhof Villingen Video: Uli Bülow

25 Einsatz-Stellen

Wie Markus Megerle, Kommandant der VS-Feuerwehr berichtet, gab es insgesamt 25 Einsatz-Stellen in Villingen, Schwenningen, Pfaffenweiler und Rietheim. Anfänglich gab es sogar noch mehr Meldungen, aber: „Einige Leute haben dann wieder angerufen und Entwarnung gegeben, das Wasser ist von alleine abgelaufen.“

Markus Megerle, Kommandant der VS-Feuerwehr, erläutert, wie die Einsätze bei vollgelaufenen Kellern koordiniert werden.
Markus Megerle, Kommandant der VS-Feuerwehr, erläutert, wie die Einsätze bei vollgelaufenen Kellern koordiniert werden. | Bild: Hauser, Gerhard

Experte checkt vor Ort, was nötig ist

Wenn ein Anruf wegen eines vollgelaufenen Kellers kommt, rückt die Feuerwehr nicht gleich mit einem Fahrzeug aus. „Wir checken vor Ort, was genau passiert ist und was wir tun müssen“, erläutert Megerle die Einsatzkoordination.

Dann werden die Vorkommnisse aufgelistet und priorisiert: „Der Einsatzleiter schaut dann, was warten kann oder wo Gefahr im Verzug ist.“ Anhand dieser Liste rückt die Wehr dann aus. Wenn nur wenig Wasser im Keller oder sonst einem Gebäude oder Raum steht, kommt ein Wassersauger – vergleich mit einem Staubsauger – zum Einsatz. „Das funktioniert aber nur, wenn das Wasser nicht höher steht, als ein paar Millimeter“, so Megerle.

Sonst setzt die Feuerwehr eine elektrische Tauchpumpe ein, die saugt tausende Liter Wasser in Windeseile ab. „Das Wasser pumpen wir dann auf die Straße.“ Auch hier müsse man aber vorsichtig sein, wenn beispielsweise die Kanalisation vollgelaufen ist: „Sonst haben wir das Wasser ja gleich wieder irgendwo, wo wir es nicht haben wollen“, so Megerle.

Regenwasser am Bickentor Video: Susanne Rothweiler

Wehr muss auch für normale Einsätze parat sein

Der Feuerwehrkommandant verdeutlicht, dass trotz vieler vollgelaufener Keller und zusätzlichen Einsätzen, immer eine ganze Mannschaft für einen Löschzug einsatzbereit sein muss. „Das heißt wir können nie alle Einsatzkräfte bei solch einem Ereignis rausschicken.“

In Schwenningen war am Mittwochabend glücklicherweise nur ein Unwetter-Einsatz bei einem Gewerbebetrieb, dann zeitgleich gab es einen Gasalarm, der die Wehrleute gefordert hat. Die Sache konnte dann laut Megerle schnell an die Experten von den Stadtwerken abgegeben werden, es sei auch nichts passiert, aber dennoch: „Wir müssen auf solche Fälle vorbereitet sein.“

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Auch am Donnerstag behält Markus Megerle das Wetter gut im Auge, es soll weitere Gewitter geben. Die Wehr ist vorbereitet: „Wir checken natürlich unsere Ausrüstung und stellen sicher, dass alles wieder einsatzbereit ist.“

Hier lesen Sie, was bei dem Unwetter am Montag alles passiert ist.