Eigentlich waren sie mit ihren Drogen nur auf Durchfahrt durch den Schwarzwald gewesen, als die zwei Ungarn der deutschen Polizei Ende 2022 bei der Fahrt Richtung Freiburg ins Netz gingen.
Und so mussten sich die beiden etwa 30 Jahre alten Angeklagten jetzt eher ein wenig aus Zufall vor dem Amtsgericht Villingen-Schwenningen verantworten.
Die Staatsanwaltschaft warf den beiden Männern vor, am 26. November 2022 mit dem Flixbus von Amsterdam nach Nürnberg größere Mengen an Kokain, Ecstasy und Marihuana in die Bundesrepublik gebracht zu haben. Das Rauschgift hätten sie dann am Folgetag mit einem Auto auf der B 31 Richtung Freiburg weitertransportiert. Dort wurden sie bei einer Fahrzeugkontrolle aufgegriffen.
Persönliches Drogenproblem
Nach der Verlesung der Anklage befragten Staatsanwaltschaft und Gericht die Angeklagten zu ihren jeweiligen Lebensverhältnissen. Einer der Beschuldigten räumte dabei ein persönliches Drogenproblem ein und gab an, die Suchtmittel ausschließlich für den Eigenbedarf aus den Niederlanden mitgebracht zu haben.
Nach einer etwa 30-minütigen Besprechung zwischen Verteidigung und Gericht wurde der ermittelnde Polizeibeamte gehört. Anschließend räumten die Beschuldigten über ihre Anwälte die zur Last gelegten Taten vollumfänglich ein, wobei der Fahrer des Autos die Einfuhr der Drogen und der Beifahrer die Beihilfe zur Einfuhr von Betäubungsmitteln gestand.
Die Verteidiger plädierten aufgrund des offensichtlichen Eigenbedarfes und der fehlenden Vorstrafen der Angeklagten auf Bewährungsstrafen zwischen neun Monaten und eineinhalb Jahren. Die Staatsanwaltschaft hingegen beantragte Bewährungsstrafen von zwei Jahren für die Einfuhr der Drogen und sechs Monaten für die Beihilfe.
Verurteilt zu Bewährungsstrafen
Richter Christian Bäumler verurteilte die Geständigen zu Bewährungsstrafen von zwei Jahren für die Einfuhr und zu einem Jahr für die Beihilfe.
Auf Bewährungsauflagen wurde verzichtet, da die Verurteilten ungarische Staatsbürger seien, ein Arbeitsverhältnis in der Schweiz hätten und aus diesem Grund Deutschland ohnehin verlassen würden.