Es war schwer, am Montag einen Platz in der Färbe zu ergattern. Mit rund 70 Zuschauern war der Laden vollgepackt. Der Anlass? Bloss Bluez – also bloß Blues. Die Band spielte zum monatlichen Jazz-Jour-Fixe. Doch wurde mehr geboten als nur Blues. Die Musiker aus Freiburg präsentierten die ganze Bandbreite des Genres. Von rockigen Klassikern, wie „The Thrill is Gone“ von B.B. King, über selbst geschriebene, langsamere Nummern bis hin zu funky Stücken wurde alles präsentiert. Gegründet wurde Bloss Bluez 1979 in Freiburg. Carlo Schultheiss erzählt, er sei damals durch einen Freund auf die Band aufmerksam geworden – „und das hat dann einfach gepasst“. Er sitzt am Piano, singt und schmettert Soli auf der Mundharmonika. Nach einer Pause fanden sich die Musiker in den 2000er-Jahren wieder und treten seitdem, in etwas verändertem Line-up, wieder gemeinsam auf. Das sechsköpfige Ensemble besteht neben Schultheiss aus Martin Eichele (Bluesgitarre), Sebastian Lorenz (E-Bass), Arno Schorrer-Maier (Schlagzeug), Werner Englert (Saxophon) und Klaus Dindorf (Posaune).

Auch nach 40 Jahren sind die Musiker noch fasziniert vom Blues. Woher kommt die Liebe dafür? „Im Blues geht es darum, seine Trauer zu überwinden. Er heilt uns von unseren Sorgen“, so Schultheiss. Eben diese ambivalente Stimmung des Blues, der sowohl traurig als auch befreiend klingt, begeistere die Musiker. Der Blues folgt meist einer festen Grundstruktur. Viele Lieder folgen einer zwölftaktigen Akkordfolge, die ständig wiederholt wird. Und doch, so Schultheiss, spielten nur wenige den Blues wirklich gut: „Der Blues hat viele Nuancen, es kommt auf die Phrasierung und den richtigen Rhythmus an.“ Die einfache Struktur gebe viel Freiraum für Improvisation. So könne jeder Musiker seine eigene Geschichte erzählen. Zu seinem letzten Solo stieg Martin Eichele mit seiner Gitarre – ganz cool, in schwarz und mit Sonnenbrille – ins Publikum und spielte sich mittendrin den Blues aus dem Leib. Ein letzter Höhepunkt der Show, die das Publikum sichtlich begeistert zurückließ.