65 Geschenkpakete für ukrainische Waisenkinder haben Svetlana Kutsenko, Viktoriia Reflyak und weitere Freiwillige bei einer Sammelaktion in Waldshut-Tiengen zusammengebracht.

Svetlana Kutsenko, die aus der Kleinstadt Rubischne, Oblast Luhansk in der Ostukraine stammt und nach Waldshut geflüchtet ist, hat sich schon vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ehrenamtlich in ihrer Heimat engagiert und wollte dieses Engagement in Deutschland weiterführen. Von der Verwaltung der Stadt Rubischne hat sie außerdem eine konkrete Hilfsanfrage erhalten.

Die Region um Luhansk und Donetsk, auch Donbass genannt, hat seit 2014 mit kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem angrenzenden Nachbarland zu kämpfen, was sich auch auf die Situation der dortigen Kinder auswirkt, erklärt Kutsenko.
Viele Kinder haben ihre Eltern verloren
Da es in Rubischne in den ersten umfassenden Kriegstagen 2022 bereits schwere Kämpfe gegeben hat und die Stadt schnell von den Russen eingenommen wurde und bis heute besetzt ist, haben hunderte Kinder aus dieser Stadt und der näheren Umgebung ihre Eltern verloren. Sie sind in der gesamten Ukraine verteilt in Waisenhäusern oder bei Pflegefamilien.
Dass die Kinder plötzlich ihre wichtigsten Bezugspersonen verloren haben und oftmals hilflos zurückgeblieben sind, bewegt die beiden Frauen aus der Ukraine. „Viele dieser Kinder sind schwer traumatisiert und das gleich mehrfach, einerseits durch den Krieg an sich und andererseits durch das damit verknüpfte persönliche Schicksal“, sagen Kutsenko und Reflyak.
Mittlerweile hat der ukrainische Staat psychologische Unterstützung organisiert. Trotzdem wollten Kutsenko und Reflyak das Schicksal dieser Kinder positiv beeinflussen und haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die vor Weihnachten stattgefunden hat.
Beteiligt haben sich die Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen, die evangelische Kirche Waldshut, die Heinrich-Hansjakob-Grundschule Waldshut, die Volksbank Hochrhein, Hauptstelle Waldshut, sowie die Buchhandlung Kögel und das Spielwarengeschäft Max Fritz in Tiengen.
Hier waren für zwei Wochen Sammelkörbe aufgestellt und Artikel-Listen ausgehängt, auf denen stand, was die Waisenkinder in der Ukraine brauchen können. Die Bevölkerung konnte dann in den jeweiligen Geschäften direkt solche Waren kaufen oder Dinge von zu Hause mitbringen und spenden. Gesammelt wurden vor allem Schulmaterialien, aber auch Spielsachen und haltbare Süßigkeiten.
Freude über große Solidarität
„Die Solidarität der deutschen Bevölkerung, aber auch der angefragten Kooperationspartner, war sehr hoch“, sagen die beiden Frauen. Die zusammengekommenen 65 Geschenkpakete seien dann durch Privatpersonen, die zeitweise in die Ukraine gereist sind, zu den Waisenkindern in die Ukraine gebracht worden und vor Kurzem dort angekommen.
Die Kinder hätten sich sehr über die deutsche Hilfe gefreut. „Das sendet ein wichtiges Signal, dass die deutschen Menschen die Ukrainer, insbesondere die Kinder, weiterhin unterstützen. Wir wollen uns hiermit bei all jenen bedanken, die das möglich gemacht haben“, sagen Kutsenko und Reflyak abschließend.