Waldshut-Tiengen Zusammenarbeit statt Abschottung, Betonung der Gemeinsamkeiten statt des Trennenden – so kann Ökumene umschrieben werden. In diesem Sinn ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Waldshut-Tiengen/Lauchringen schon viele Jahre unterwegs. Mitglieder sind die katholische Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena, die evangelischen Kirchengemeinden Waldshut, Tiengen und Lauchringen, die Baptistengemeinde Waldshut sowie die Altkatholische Kirche Dettighofen-Hohentengen-Lottstetten und die Rumänisch-Orthodoxe Kirche Waldshut-Tiengen.

Vorwiegend Hauptamtliche dieser christlichen Kirchen treffen sich drei bis vier Mal im Jahr zum Austausch und planen und setzen christliches Leben durch gemeinsame Aktivitäten und Angebote in den verschiedenen Kirchengemeinden um. Aktuell lädt die ACK im Oktober zu den ökumenischen Bibelwochen ein. „Unser Ziel ist es, die Ökumene zu verstärken und zu koordinieren und die christliche Stimme in der Öffentlichkeit hörbar zu machen, da ist schon viel passiert“, sagt Susanne Illgner, evangelische Pfarrerin, die derzeit bei der ACK den Vorsitz innehat.

Zu langjährigen, regelmäßigen ökumenischen ACK-Veranstaltungen gehören unter anderem der alljährlich im Waldshuter Freibad stattfindende Gottesdienst im Blauen, Einschulungsgottesdienste und Veranstaltungen zum Weltgebetstag der Frauen und zum Gedenken an die Reichspogromnacht. Weiterhin werden ökumenische Eröffnungsgottesdienste für Veranstaltungen anderer, wie dieses Jahr für das Stadtradeln und die interkulturelle Woche der Caritas, organisiert. Bei den städtischen Generationendialogen in der Waldshuter und Tiengener Stadthalle war die Arbeitsgemeinschaft mit Infoständen vertreten.

Sehr gut kommen laut der Arbeitsgemeinschaft die regelmäßigen ökumenischen Gottesdienste in den Altenpflegeeinrichtungen der Gegend an, die allen offenstehen würden. Die Teilnehmer des jüngsten ACK-Treffens in Tiengen Mitte September sind sich einig, dass Ökumene ein Prozess, ein Weg nach dem Motto „Einheit in Vielfalt“ ist.

Unterschiede zwischen den einzelnen Kirchen werden von der Arbeitsgemeinschaft als Reichtum angesehen. Von einem Beispiel hierfür erzählt Pfarrer Wieland Bopp-Hartwig von der evangelischen Kirchengemeinde Waldshut. Im Rahmen der Konfirmation würden verschiedene Kirchen besucht werden: „Die Jugendlichen sollen einen Blick dafür bekommen, dass christliches Leben verschieden praktiziert wird.“ Pastor Andreas Neef von der Baptistengemeinde Waldshut beschreibt Ökumene so: „Es geht darum, die Formen des Glaubens anderer zu respektieren und in einer Welt, die sich immer mehr differenziert, auf das Gemeinsame zu schauen.“