Vor 50 Jahren wurden Waldshut, Tiengen und Gurtweil im Zuge der Verwaltungsreform 1975 zu Waldshut-Tiengen zusammengeschlossen.

In Zahlen übertragen: 1+1+1=1, was auch Motto des einwöchigen Freiluft-Bildhauer-Symposiums in der Tiengener Innenstadt war. Christel A. Steier, Udo Albrecht, Wolfgang Mussgnug, Behrouz Varghaiyan und Irma Bucher haben mit ihren Kunstwerken den Zusammenschluss, der keine Liebesheirat war, mit verschiedenen Arbeitstechniken künstlerisch in Form gebracht.

Udo Albrecht mit seinem Werk „Marie und ihr Männle“.
Udo Albrecht mit seinem Werk „Marie und ihr Männle“. | Bild: Ursula Freudig

Präsentation der Arbeiten im Schloss

Am Freitagabend wurden ihre Arbeiten bei einem Apéro im Schloss präsentiert, wo bereits Werke von ihnen in der Ausstellung „Seitenblicke“ zu sehen sind.

50 Jahre Doppelstadt

„Das Wetter war nicht ganz optimal, aber es war eine spannende, tolle Woche mit großartigen Ergebnissen“, zog Zara-Tiefert-Reckermann das Fazit. Sie ist Beirätin im „Verein Freunde Schloss Tiengen“, einem verlässlichen Kooperationspartner der Stadt.

Blick auf die Besucher im Tiengener Schlosskeller bei der Präsentation der fünf Kunstwerke, die beim Bildhauer-Symposium entstanden sind.
Blick auf die Besucher im Tiengener Schlosskeller bei der Präsentation der fünf Kunstwerke, die beim Bildhauer-Symposium entstanden sind. | Bild: Ursula Freudig

Rund 60 Interessierte hörten dem Interview zu, in dem Tiefert-Reckermann den fünf Symposiums-Teilnehmern Aussagen zu den Ideen entlockte, die hinter ihren Werken stehen und die Aufschluss gaben, wie sie vorgegangen sind, welche Materialien sie wie bearbeitet haben.

Drei Teile ergeben eins

Dreiteiligkeit als Symbol für drei individuelle Gemeinden, die ein „Ganzes“ bilden (müssen), war zentral: Wie in Irma Buchers Skulptur, die aus drei künstlerisch bearbeiteten Steinblöcken besteht, die mit Dübeln lose verbunden sind, so dass jeder für sich drehbar bleibt.

Irma Bucher mit ihrem Werk „Als Ganzes in Bewegung“.
Irma Bucher mit ihrem Werk „Als Ganzes in Bewegung“. | Bild: Ursula Freudig

Oder bei Behrouz Varghaiyan: Sein, aus Gestängen und drei Metallplatten zusammengeschweißter Turm hat Schieflage, kippt aber trotzdem nicht, sondern steht stabil.

Behrouz Varghaiyan neben seinem Werk „einspluseinspluseinsgleicheins“.
Behrouz Varghaiyan neben seinem Werk „einspluseinspluseinsgleicheins“. | Bild: Ursula Freudig

Wolfgang Mussgnug hat die Waldshuter Kaiserstraße, den Tiengener Storchenturm, das Gurtweiler Schloss und Menschen in Glas eingraviert und insgesamt neun Glasplatten zu einem fragilen, transparenten „Stadt-Würfel“ zusammengesetzt.

Wolfgang Mussgnug mit seinem Werk „Durchblick“.
Wolfgang Mussgnug mit seinem Werk „Durchblick“. | Bild: Ursula Freudig

Stadt zeigt Interesse an Werken

Udo Albrecht hat filigrane, aber starke Grundgerüste, mit Knetbeton verkleidet und so das Waldshuter Männle geschaffen, mit Maria, Patronin Tiengens, auf den Schultern und auf dem Holzsockel liegt der Schulterumhang von Pater Jordan.

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Christel A. Steier hat aus Holz mit der Kettensäge den einzigartigen Fingerabdruck Waldshut-Tiengens geschaffen vor dem Hintergrund von Wörtern und Sätzen, die auf prägende historische Ereignisse verweisen.

Christel A. Steier mit ihrem Werk „Einzigartig“.
Christel A. Steier mit ihrem Werk „Einzigartig“. | Bild: Ursula Freudig

Alle Arbeiten in der Ausstellung einschließlich der fünf „Symposiums-Werke“ sind käuflich erwerbbar. Oberbürgermeister Martin Gruner war bei der Präsentation dabei. Er sagte auf Anfrage, dass die Stadt Interesse an dem oder anderen Kunstwerk zum Thema 1+1+1=1 hätte.