Tiengen – Es brauchte einen langen Atem: Rund sieben Jahre von den ersten Impulsen für ein stationäres Hospiz bis zur Genehmigung des Bauantrags am 26. Februar durch den Gemeinderat hat es gedauert. Am 8. April um 13 Uhr ist Spatenstich für das Großprojekt in Tiengen. Es wird in Bahnhofsnähe neben dem Seniorenheim Haus am Vitibuck umgesetzt.
Erste Arbeiten wurden bereits vergeben. Es wird keinen Generalunternehmer geben, sodass auch lokale Firmen gute Chancen haben. Das Hospiz wird die Gäste, also schwerstkranke, erwachsene Menschen, die keine Aussicht auf Besserung oder Heilung haben, in ihrer letzten Lebensphase begleiten und an der Seite der Angehörigen stehen. Kosten fallen für die Gäste keine an. Investor ist das Evangelische Sozialwerk Müllheim mit rund 17,5 Millionen Euro, betreiben wird das Hospiz die Diakonische Dienste Hochrhein gGmbH, die bereits das Haus am Vitibuck führt. Mit dem Hospiz wird, wie es immer wieder heißt, eine Lücke in der medizinischen Versorgung im Landkreis Waldshut geschlossen. Der Landkreis und die Stadt Waldshut-Tiengen haben das Vorhaben von Anfang an unterstützt. Unverzichtbar ist ein Anfang 2020 gegründeter Förderverein. Er hat die gesetzlich gewollte Finanzierungslücke bei den Betriebskosten – einer Kommerzialisierung der Sterbehilfe soll so vorgebeugt werden – nach jetzigen Stand für die ersten drei Jahre bereits geschlossen.
Das Hospiz wird elf stationäre Hospizzimmer mit eigenen Badezimmern haben, weiterhin Tageshospiz- und Kurzzeitpflegeplätze. Eine Fläche ist für eine Arztpraxis, optimal mit Schwerpunkt Palliativmedizin, vorgesehen. Neben Gemeinschafts- und Verwaltungsräumen, wird das Haus über ein Übernachtungszimmer für Angehörige, einen Innenhof mit Parkanlage und eine Tiefgarage verfügen. Ein Netzwerk zur optimalen Zusammenarbeit des Hospizes mit Krankenkassen und bereits bestehenden ambulanten Hospizversorgungsangeboten ist laut den Verantwortlichen bereits geknüpft.