SUSANN KLATT-D'SOUZA

Zum mittlerweile zehnten Mal finden auch im Kreis Waldshut die Schulkinowochen statt. Ziel der Veranstaltung, die vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg organisiert wird und in 93 Kinos im Land stattfindet, ist es, den Kinosaal als Lernort zu nutzen. Los geht's mit dem Projekt am Donnerstag, 10. März, in den Waldshuter Albrecht-Kinobetrieben. Dort werden drei Mal täglich Filme gezeigt. In Bad Säckingen werden insgesamt zehn Filme in der Anton-Leo-Schule vorgeführt, weil es dort kein Kino mehr gibt.

„Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche an das Medium Kino herangeführt werden“, erklärt Rudolf Schöps vom Kreismedienzentrum Waldshut. „Das Kino ist ein kulturelles Erbe, bei dem es auch um Gemeinschaft geht“, sagt Ursula Albrecht, Geschäftsführerin der gleichnamigen Kinobetriebe, die seit Beginn des Projektes dabei ist.

Bei den Schulkinowochen geht es laut Schöps nicht einfach nur darum, einen Film zu zeigen. „Wir haben in der Regel Themenschwerpunkte, die in den Unterricht eingearbeitet werden sollen. In diesem Jahr befassen wir uns mit Flucht und Vertreibung sowie Leben in islamischen Ländern. Dazu gibt es Lernmaterial für Lehrer und Schüler. Es gehört dazu, dass die Mädchen und Jungen auf den Kinobesuch vorbereitet werden. Und auch eine Nacharbeitung des Filmes sollte stattfinden“, sagt Schöps.

Ausgewählt werden die Filme in Waldshut von den Albrecht Kinobetrieben und vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Unter den Beiträgen ist auch „Das Mädchen Wadjda“ – der einzige Kinofilm Saudi-Arabiens, der dort aufgrund des Kino-Verbotes aber nicht gezeigt werden kann. Darin geht es um ein Mädchen, dass zeigt, wie es ist, als Frau in Saudi-Arabien zu leben. „Das ist ein ganz besonderer Film“, findet Rudolf Schöps.

In den vergangenen zehn Jahren kamen haben insgesamt rund 30 000 Schüler sämtlicher Altersstufen und Schulformen im Kreis Waldshut an dem Projekt teilgenommen. Dabei kommen jährlich zwischen 2000 und 2500 nach Waldshut und 900 bis 1400 nach Bad Säckingen. „Das ist eine enorme Beteiligung. Ich würde mir aber wünschen, dass die Sekundarstufen das Angebot stärker wahrnehmen“, so Schöps.

Die Kosten für eine Vorstellung belaufen sich auf 3,50 Euro, allerdings subventionieren die Kinobetriebe die Aktion. „Wir machen das sehr gern, aber ich würde mir wünschen, dass die Schüler die Fahrtkosten bezahlt bekommen. Denn die sind oft höher als die Kinokarte selbst“, sagt Ursula Albrecht.


Die Filme

In Waldshut gibt es 15 und in Bad Säckingen zehn Vorstellungen. Eine Kartenreservierung kann über das Landesmedienzentrum Stuttgart, Telefon 0711/25 35 83 40 oder im Internet (www.schulkinowoche-bw.de) erfolgen. Dort gibt es auch eine detaillierte Programmübersicht mit allen Uhrzeiten.