„Hier zu spielen, hat den Charakter eines Hauskonzerts, was uns sehr nahe liegt“, sagte Markus Fleck am Ende eines gefeierten Konzertabends zum Publikum: Das international erfolgreiche Casal Quartett mit Markus Fleck (Viola), Andreas Fleck (Violoncello), Rachel Späth (Violine) und Felix Froschhammer (Violine) spielte zum dritten Mal in den Schwarzenbergsälen im Tiengener Schloss und zog zum dritten Mal das Publikum in den Bann – dieses Mal mit Werken von Donizetti, Beethoven und Franz Schubert.
So viele waren gekommen, dass zu rund 80 aufgestellten Stühlen etliche weitere hinzugestellt werden mussten. Dass unter den barocken Stuckdecken der Schwarzenbergsäle vielfältiges kulturelles Leben zu erleben ist, verdankt sich dem Verein Freunde Schloss Tiengen. Der rund 130 Mitglieder starke Verein wurde 2013 gegründet, nachdem das Land das Tiengener Schloss privat verkauft hatte. Über den Schlosskeller hinaus, sollten weitere Räume des Schlosses der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Die Stadt zog mit: Sie zahlt die Miete für die Schwarzenbergsäle und die Freunde Schloss Tiengen bespielen sie, teilweise auch zusammen mit anderen Kulturträgern oder als Gastgeber.
Nicht nur Musik – bislang Klassik und Jazz – sondern auch Kunst-Ausstellungen und Veranstaltungen aus den Bereichen Literatur und Allgemeinbildung bringen die Freunde ins Schloss. Rund 15 Veranstaltungen organisieren sie jedes Jahr. Nach Aussage des Vorsitzenden Matthias Wetz ist der Erfolg des Vereins in erster Linie auf die Ideen und den engagierten Einsatz der Beiräte zurückzuführen. Jeweils einzelne Beiräte sind für einen Bereich zuständig. Für die Musik ist es beispielsweise Wolfgang Zimmermann zusammen mit dem dritten Vorsitzenden Herbert Müller-Lupp. Müller-Lupp ist gleichzeitig Vorsitzender der Kaminski Gesellschaft, die ebenfalls in den Sälen ihr Domizil hat und das Andenken an den Tiengener Komponisten Heinrich Kaminski wahrt.
Die nächste Veranstaltung in den Sälen ist ab 22. Juni eine Ausstellung der Stadt mit Werken des Holzkünstlers Keith Pettit aus Lewes. Es folgt eine Matinee im Rahmen des Schwyzertags am 6. Juli zum Thema „Verlorene Heimat – verlassene Heimat“. Und ein Wiedersehen mit dem Casal Quartett: „Konzert Nummer vier kommt“, so Markus Fleck.