Manfred Dinort

Die Schmitzinger können aufatmen: Nach neun Monaten Bauzeit wurde die aufwendig sanierte Ortsverbindungsstraße nach Waldkirch, die K 6562, wieder für den Verkehr freigegeben. Für die Bevölkerung hat die Strecke einen hohen Stellenwert, es ist ihr Weg zur Pfarrkirche und zum Friedhof in Waldkirch, zur Feuerwehrzentrale Waldkirch, zum Kindergarten Oberalpfen und zur B 500.

Sanierung war dringend nötig

Zuvor war die Straße zu einem Verkehrsrisiko geworden, zu einem Flickenteppich mit Längsrissen, Absenkungen und Engstellen. Als Umfahrung während der Bauzeit wurde die Querverbindung Richtung Gaiß genutzt, eine enge, kurvenreiche und riskante Strecke, vor allem, wenn man bei Dunkelheit unterwegs war.

Jedes Jahr mehr als eine Million Euro für die Straßen

Bei einem Festakt mit Landrat Martin Kistler, Oberbürgermeister Philipp Frank, Bürgermeister Joachim Baumert, dem CDU-Bundestagsabgeordneten und Kreisrat Felix Schreiner, Vertretern des Kreisbauamts, Ortsvorstehern und Ortschaftsräten wurde die Straße für den Verkehr freigegeben. „Intakte Straßen sind für den ländlichen Raum lebenswichtig“, sagte Martin Kistler. Dazu investiere der Kreis jedes Jahr mehr als eine Million Euro, „und trotzdem kommen wir dem Sanierungsstau kaum hinterher“.

Zehn Jahre bis zur Umsetzung der Arbeiten

Auch bei der K 6562 habe es zehn Jahre gedauert, bis die Maßnahme endlich realisiert werden konnte. 2007 wurde der erste Vorentwurf erstellt, der zusammen mit einem Förderantrag an das Regierungspräsidium Freiburg eingereicht wurde. 2008 folgten Vermessungsarbeiten, dann die naturschutzrechtlichen Prüfungen, Detailplanungen, das Anhörungsverfahren und der Grunderwerb. Details zur Verkehrssicherheit wurden erarbeitet, Straßenbreite, Tempolimit, Ausweichbuchten und eine Verkehrsinsel am Schmitzinger Ortseingang festgelegt.

Zukunftssichernde Maßnahme

Im Mai 2017 lag die endgültige Bauerlaubnis vor und im August wurden die Ausschreibungen vorgenommen. Den Zuschlag erhielt das Tiefbauunternehmen Behringer aus Hüfingen. Baubeginn war am 6. November 2017. „Ziel war es, die Fahrbahn zu erneuern und auf ein Maß zu verbreitern, dass die Begegnung zweier Pkws problemlos möglich ist“, so Martin Kistler. OB Philipp Frank sagte: „Ich bin froh, dass die dringend erforderliche Sanierung geschafft ist, eine zukunftssichernde Maßnahme, die für die anliegenden Ortsteile von besonderer Bedeutung ist. Ortsvorsteher Siegmar Mutter dankte der Bevölkerung für die Geduld und die Bereitschaft, Umwege in Kauf zu nehmen.

  • Daten zur Maßnahme: Streckenlänge von zwei Kilometern, Breite von fünf Metern (vorher 4,5), zwei Ausweichbuchten, eine Verkehrsinsel mit Straßenverschwenkungen, Tempolimit von 70 Kilometern pro Stunde, Gesamtkosten von 1,8 Millionen Euro (zuwendungsfähige Kosten 1,6 Millionen Euro), Landeszuschuss von 813 800 Euro.

Stimmen zum Ausbau

  • Ortsvorsteher Siegmar Mutter wies auch auf die Kehrseite hin, auf den zunehmenden Verkehr und das höhere Tempo. Hauptverkehrszeit sei morgens zwischen 7 und 8 Uhr, vor Unterrichtsbeginn an den Waldshuter Schulen. Auch viele Schweizer seien auf der landschaftlich schönen Strecke unterwegs, um auf die Höhe zu fahren, nachdem sie in der Stadt ihre Einkäufe erledigt hätten. Er zeigte aber auch Verständnis für die Bewohner der Schmitzinger Straße in Waldshut und der benachbarten Wohngebiete, denen ein Umweg über die B 500 nicht zuzumuten sei.
  • Eine Anwohnerin aus Schmitzingen äußerte sich so: „Während der Bauzeit hatten wir eine herrliche Ruhe, jetzt müssen wir uns wieder mit dem Verkehrslärm abfinden.“ Auch Tiere leiden, meinte sie, weiter oben gebe es einen Wildwechsel, und dort sei es immer wieder zu Unfällen gekommen.
  • Eine Oberalpfener Bürgerin meinte: „Ich würde nie über Schmitzingen fahren, um nach Waldshut zu kommen. Das würde die Bewohner unnötig belasten.“ Die Ortsdurchfahrt sei auch nicht ganz einfach und die Schmitzinger Straße im Bereich der Stadt sei, aufgrund der zahlreich parkenden Autos, längst zu einem Engpass geworden. „Da fahre ich besser auf der B 500“, sagte sie.