Das Erntedankfest in Berau organisiert von der Trachtenkapelle, zog auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher an. Bereits am Samstagabend feierten über 700 Gäste die Ernteparty bei DJ-Musik in der Festhalle.
Jahr für Jahr zeigen die Berauer viel Engagement und Liebe zum Traditionsfest. 150 Personen waren bei den wochenlangen Planungen und Vorbereitungen aktiv. Für Benedikt Isele war es das erste Erntedankfest in der Verantwortung als neuer Vorsitzender der TKB. „Die Trachtenkapelle ist alleiniger Veranstalter. Es ist aber wunderbar zu erleben, wie die Dorfgemeinschaft und Vereine unterstützen und beim Umzug mit Motivwagen sich großartig einbringen“, freut sich der Vorsitzende. Spender und Sponsoren haben dazu verholfen, dass keine Wünsche offenblieben. Als Landwirt dürfe er sich außerdem über eine gute Ernte freuen, die reichlich Anlass sei, dem Schöpfer zu danken.

Gottesdienst in der Falkensteinhalle
Der Festgottesdienst am Sonntag mit Pater Matthias Hanisch fand in der schön geschmückten Falkensteinhalle statt. Erzieherinnen mit ihren Schützlingen sowie der Männerchor trugen mit ihren Beiträgen und musikalischen Darbietungen zur feierlichen Atmosphäre bei. Manfred Vonderach dirigierte nicht nur den Männerchor, sondern überzeugte auch mit einem Solo. Eine große Ministrantenschar war am Altar versammelt. Passend zum Fest klarte das Wetter direkt nach dem Schlusssegen auf.

Christian Schweigler begrüßte als stellvertretender Vorsitzender die Gäste in der sich füllenden Halle, besonders Landtagspräsident i.R. Peter Straub und Bürgermeister a.D. Thomas Fechtig mit Ehefrauen. Mit Augenzwinkern richtete er humorvoll den Wunsch an die Presse, mit dem Erntedankfest auf die Titelseite des SÜDKURIER zu kommen. Verdient hätten sie es allemal.

Zum Frühschoppenkonzert hieß er den Musikverein Geislingen willkommen, der schwungvoll mit Blasmusik und Gesang von Willi Magerl und Norbert Schmid das Publikum in Stimmung brachte. Katharina Grießer warb bei der Moderation der Stücke zugleich um Dirigenten für den über 60 Personen starken Verein, den aktuell Ubald Häring ersatzweise dirigiert.
1500 Zuschauer beim Erntedankumzug
Nach dem Mittagessen in der Halle startete der Erntedankumzug bei schönstem Wetter. Über 1500 Zuschauer applaudierten am Straßenrand den liebevoll gestalteten Motivwagen, Fußgruppen und Musikanten der Trachtenkapellen Brenden und Rothaus, Stadtmusik Lenzkirch, Musikverein Geißlingen, die für das Festkonzert sorgten, sowie der Spielmannszug Waldshut.
Alte Bauern- und Handwerkstraditionen, Nostalgie und Historie waren bei den Festwagen und Gruppen in Szene gesetzt. Schon am Straßenrand konnten Kartoffeln erstanden und Apfelmost oder Suser gekostet werden.
Im Ühlingen-Birkendorfer Jubiläumsjahr gab es extra einen Festwagen, der von den acht Ortsvorstehern gestaltet wurde. Initiiert durch Klaus Müller, steuerte dieser den Traktor des Wagens mit Bürgermeister und seinen sieben Ortsvorsteherkollegen.

Am Ende des Umzugs konnten vor der Halle die Festwagen nebeneinander noch einmal in aller Ruhe bewundert werden. Bei den großen Hüpfburgen herrschte derweil buntes Treiben mit unzähligen Kindern. In der Halle begann das Festkonzert der Gastvereine. Ab 18 Uhr ließen die Storchenturm-Musikanten den Sonntag festlich ausklingen.
Eugen Maier ist seit Beginn des Erntedankfestes als Wagenbauer aktiv. Er kündigte an, dass dies sein letztes Jahr in dieser Rolle sein werde. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Schweigler dem 86-Jährigen einen Gutschein und bedankte sich herzlich für sein langjähriges Engagement.
Abschluss am Montag
Der Montag stand im Zeichen der Senioren, Kinder und Handwerker. Über 100 Kinder genossen ihr eigenes Programm. Auf der vom Saal abgetrennten Bühne folgten sie dem Kasperle und staunten über Tricks des Zauberers Pfiffikus von der Villinger Puppenbühne und die Zaubershow. Andrang gab es beim Kinderschminken und am Basteltisch, während die Senioren in der Halle hausgemachten Kuchen und Kaffee genossen.
Die Hüpfburgen waren beliebtes Ziel der Kinder zum Austoben. Kostenlos bekamen sie außerdem Wurst mit Wecken und Getränk. Gegen Abend war die Halle beim Handwerkervesper mit Konzert der Trachtenkapelle Hartschwand-Rotzingen bis auf den letzten Platz belegt. Mit der Band „Brooks“ klang das diesjährige Erntedankfest stimmungsvoll aus.
Das Erntedankfest in Berau zeigte erneut, wie Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben werden und das Dorfleben stärken. Ein Beispiel hierfür ist die 100-jährige Elsa Kuscher, die als Sinnbild für die Wertschätzung der älteren Generation das Fest mitgestaltete. Auch die diesjährige gute Ernte wurde gewürdigt. Die Vorsitzenden Benedikt Isele und Christian Schweigler zeigten sich rundum zufrieden mit dem diesjährigen Festverlauf. Besonderer Dank galt den zahlreichen Spendern und Sponsoren.