Andreas Böhm

Mit dem Thema Verkehrsberuhigung in der Murgtalstraße beschäftigte sich der Todtmooser Gemeinderat in der jüngsten Sitzung. Zur Debatte stand der Vorschlag der Verwaltung, in gewissen Abständen links und rechts der Straße Blumenkübel zu platzieren, um den Verkehr auszubremsen.

Dieser Vorschlag stieß in der Ratsrunde auf ein geteiltes Echo. In einem vorliegenden Plan waren elf Standorte ausgewiesen, einer davon mit Fragezeichen. Nach ausführlicher Diskussion wurde mehrheitlich beschlossen, zunächst vier Kübel probeweise zu platzieren, um die Auswirkungen auf den Verkehr überprüfen zu können.

Anwohner der Murgtalstraße und auch des Häusleweges, wo sich der Kindergarten befindet, hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass hier zu schnell gefahren werde. In der Murgtalstraße ist eine Tempo-30-Zone ausgewiesen, im verkehrsberuhigten Häusleweg ist sogar Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Dies wird jedoch nach Beobachtung von Anwohnern nur selten eingehalten.

Bürgermeisterin Janette Fuchs bezifferte die Kosten einschließlich Bepflanzung auf 80 bis 100 Euro pro Kübel. Von Seiten einiger Anwohner wurde Bereitschaft signalisiert, eine Patenschaft zu übernehmen und den Blumenschmuck zu pflegen.

Als Beispiel, wie eine solche Verkehrsberuhigung funktionieren kann, wurde die Hauptstraße genannt. Dort werden schon seit einigen Jahren Kübel aufgestellt. Dirk Haselwander (Freie Wähler) äußerte Bedenken, dass der Verkehrsfluss zu sehr behindert werden könnte und die dann Autos bei Begegnungsverkehr auf private Hofflächen ausweichen müssten. „Die Blumenkübel in der Hauptstraße reichen aus“, so seine Meinung. CDU-Rat Jörg Zimmermann bezweifelte, dass die Blumenkübel dauerhaft von Anwohnern gepflegt werden. Es könnten Mehrkosten auf die Gemeinde zukommen. „Das abzuwägen, ist aber schwierig“, sagte Zimmermann. Ihm bereite viel mehr das nach seinen Worten „Bleifußverhalten“ im Bereich des Kindergartens Sorge, die Eltern der Kindergartenkinder mit ihren Elterntaxis mit eingeschlossen.

FW-Gemeinderat Wolfgang Jehle meinte, dass das Ausbremsen in der Hauptstraße durch diese Maßnahme funktioniert und fügte an: „Wir können in dieser Sache leider nicht mehr auf den normalen Menschenverstand pochen.“ Ein weiteres Argument gegen Blumenkübel in der Murgtalstraße brachte Christian Zumkeller (CDU): „Der Lieferverkehr muss in den Ort kommen können.“

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