Kein Kaminbrand, sondern ein Glimmbrand im Trägerbalken unterhalb des Kamins war verantwortlich für den Großbrand im Gasthaus Sternwarte im Todtmooser Ortsteil Schwarzenbach. Dies geht aus dem Untersuchungsbericht der Kriminalpolizei hervor, wie Polizeisprecher Paul Wißler dem SÜDKURIER bestätigte. Die Eigentümerin des völlig zerstörten Gebäudes ist fest entschlossen, die Pension, die der Gemeinde jährlich über 4000 Übernachtungen beschert hatte, wieder aufzubauen.
Der Schock sitzt noch tief in den Knochen. "Es hätte schlimm ausgehen können, wenn das Haus besetzt gewesen wäre. Ich bin froh, dass keiner verletzt wurde", sagt Eigentümerin Nicole Bartlome. Erleichterung auch, dass die Ursache gefunden wurde: Ein Kaminbrand (etwa durch Rußpartikel) konnte die Polizei ausschließen. Auch hatte der Kaminfeger erst drei Wochen zuvor durchgeputzt. Ein sich im Gemäuer befindlicher, in die Jahre gekommener Balken unterhalb des später errichteten, aufgesetzten Kachelofens, hatte zu glimmen begonnen. "Gerade bei alten Gebäuden können bauliche Gegebenheiten so einen Brand begünstigen. Wir können hier fahrlässiges Verhalten der Betreiber ausschließen", sagt Paul Wißler.
"Ich werde das Gasthaus Sternwarte wieder aufbauen, und zwar so schnell wie möglich", kündigt Nicole Bartlome an. Die Versicherung sei gewillt, den Verkehrswert des völlig zerstörten Gebäudes zu begleichen. Momentan wird der Wert mit allen verloren gegangenen Gegenständen noch von der zuständigen Versicherung evaluiert. Absagen musste die Betreiberin rund 2500 Gästen, die bereits für die nächsten neun Monate in 2017 gebucht hatten. Das Gasthaus Sternwarte mit Herberge sorgte jährlich für steigende Gästezahlen mit bis zu 4000 Übernachtungen. Vorrangig jüngere Leute wie Schulklassen, Seminar-, Hochzeits- und Vereinsgesellschaften zählten zu den Gästen.
Für die Gemeinde spiele die Pension eine nicht unwichtige Rolle im touristischen Bereich, erklärte Bürgermeisterin Jeanette Fuchs. "Wir begrüßen einen Wiederaufbau sehr und hoffen, dass die Eigentümerin die nötige Unterstützung durch die Versicherung erhält", sagt Fuchs.
Bereits im Herbst 2017 möchte die Besitzerin wieder aufmachen können. "Ich weiß das klingt sportlich, aber es wäre mit heutiger Technik möglich", sagt Nicole Bartlome, "was jetzt zählt, ist, wieder vorwärts zu blicken."