Die vergangenen drei Monate des Jahres sind für die katholischen Gläubigen im Wutachtal die Monate der Erinnerungen und der Feierlichkeiten für ihre Kirchenpatrone. So feiert die Kirchengemeinde Weizen am 25. November das Patronat ihres Kirchenpatrons des Heiligen Konrad.
Gestartet wird mit einem Festgottesdienst um 10.15 Uhr in der Kirche St. Konrad, der vom Kirchenchor Eberfingen musikalisch umrahmt wird. Die weltliche Feier gibt es dann im Vereinsheim, wo die Aktiven des Frauenvereins für ein gemeinsames Mittagessen und anschließend Kaffee und Kuchen anbieten. Ab etwa 13.30 Uhr wird es dann zur Unterhaltung Kaffeehaus Musik mit der Gruppe Olga B geben, die mit ihren Instrumenten und Gesang für festliche Stimmung sorgen.
„Wir grüßen Dich, o Schutzpatron, Sankt Konrad heilger Fürstensohn! Breit segnend über Volk und Land vom Himmel deine mächtge Hand“, heißt es im Kirchenlied, das in der Kirche in Weizen und auch in den anderen Kirchen dieses Patronats gesungen wird. Welche Geschichte steckt jedoch hinter diesem Schutzpatron?
Wunderheilungen und Errettungen
Konrad wurde aus dem Geschlecht der Welfen – die Welfen gehören zum ältesten Hochadelsgeschlecht Europas und bestehen seit dem 8. Jahrhundert – etwa um das Jahr 900 geboren. Er erhielt eine geistliche Ausbildung in Konstanz und trat in die Kanonikergemeinschaft (Stifts- oder Chorherrengemeinschaft) ein.

Der Augsburger Bischof Ulrich von Augsburg setzte sich dafür ein, dass Konrad im Jahr 934 zum Bischof von Konstanz gewählt wurde. Konrad lebte zu Zeiten König Ottos I. (des Großen) und war auch an der Romfahrt und der Kaiserkrönung des Herrschers im Winter 961/962 beteiligt.
Drei Mal pilgerte Konrad nach Jerusalem und Rom, wobei er Reliquien zurück brachte. Auch Kirchengründungen und Kirchenbauten regte er an und nicht selten dienten ihm die Patriarchalbasiliken aus Rom oder auch die Grabeskirche als Vorbilder. Erinnert wird auch an Wunderheilungen und Errettungen, die dann im Jahr 1123 zur Heiligsprechung führten.
Eine Spinne im Messwein
Der Heilige Konrad ist einer der wenigen Heiligen aus unserer Gegend. Dargestellt wird Konrad meist mit einem Kelch. Auf diesem Kelch sitzt eine giftige Spinne. Diese giftige Spinne soll in den Messwein gefallen sein und Konrad hat diesen Wein mit der Spinne getrunken, da der Wein bereits gewandelt war und er ihn nicht wegschütten wollte. Konrad blieb unversehrt und die Spinne soll wieder unbeschadet aus seinem Mund gekommen sein.
Die Heiligsprechung Konrads fand im November 1123 statt und am Todestag des Heiligen am 26. November wurden die Gebeine in einer aufwendigen liturgischen Feier in einen neuen Schrein umgebettet und der Verehrung ausgesetzt. Zur Zeit der Reformation jedoch sind diese vernichtet worden und in der Konradikapell im Konstanzer Münster zeugt noch ein lebensgroßes Ganzkörperrelief von diesem Heiligen. Der Todestag, der 26. November, ist auch der Gedenktag.