Das Autohaus Stoll Böttner hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Mitgeschäftsführer Ralf Stoll bestätigte dies auf Anfrage unserer Zeitung. Stoll Böttner ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hat mit Rickenbach, Häusern und Tiengen drei Standorte. Das Unternehmen sei in einem Liquiditätsengpass, weil eine Bank die Kreditlinie gekürzt habe, sagte Ralf Stoll zu den Gründen der beantragten Insolvenz. Dies sei geschehen, weil das Unternehmen das von der Bank geforderte Zukunftskonzept nicht habe vorlegen können. Denn die beiden Gesellschafter, also die Familien Stoll und Böttner, hätten sich auf ein gemeinsames Konzept nicht einigen können, so Ralf Stoll.
Bei der nun beantragten Insolvenz in Eigenverwaltung behalte die Geschäftsleitung das operative Geschäft in Händen. Der vom Gericht bestimmte vorläufige Sachverwalter übernehme lediglich eine überwachende Funktion, so Stoll. Bei ihm handelt es sich um Philipp Grub von der Kanzlei Grub-Brugger aus Stuttgart. Zusätzlich unterstützen Fachanwälte für Insolvenzrecht der Freiburger Kanzlei Kaiser und Sozien die Geschäftsleitung.
Laut Stoll bestünden gut Chancen, das Unternehmen wieder in den Normalbetrieb zu bringen. Dies bestätigt auch Thomas Kaiser, Gründer der Freiburger Kanzlei Kaiser, die Stoll Böttner berät. Wenn alles normal verlaufe, so Thomas Kaiser, sei es möglich, das Autohaus im ersten Quartal 2018 wieder aus der Insolvenz herauszuführen. Denn laut Stoll ist die Auftragslage derzeit sehr gut, vor allem nach dem Weggang von ASAG in Bad Säckingen sei der Kundenstamm angewachsen. Die derzeitige Dieselkrise habe keinerlei Einfluss auf die aktuelle Situation bei Stoll Böttner.
Derzeit geht es darum, die Liquidität zu sichern. Entsprechende Pläne seien gefasst, so Ralf Stoll. Es sei geplant, einen neuen Investor ins Boot zu holen. Wer als neuer Gesellschafter im Gespräch ist, wollte der Geschäftsführer allerdings noch nicht sagen. Auch auf die Frage, ob Böttner als Mitgesellschafter dann aussteige, äußerte er sich nicht. Derzeit sind die Gesellschafteranteile zwischen den Familien Stoll und Böttner je hälftig aufgeteilt, sagte Ralf Stoll.
Weiter betonte Stoll, dass mit der beantragten Insolvenz kein Abbau der Belegschaft geplant sei. Es sei das Ziel, die 110 Beschäftigten zu halten, Ebenso sei es nicht geplant, die Zahl der Standorte zu reduzieren.