Roswitha Frey

Lampenfieber? Davon war nichts zu spüren beim Preisträgerkonzert des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“. Mit viel Applaus honorierten die Zuhörer im vollen Dietschy-Saal des Hauses Salmegg das hochkonzentrierte, frische und glänzende Spiel der jugendlichen Talente. Bei dieser Matinee stellten sich die begabten Musikschülerinnen und -schüler vor, die in der Solowertung Streicher, im Duo Blasinstrument und Klavier und im Bereich Klavier-Kammermusik mit ersten Preisen ausgezeichnet wurden und den Sprung zum Landeswettbewerb geschafft haben.

Herausragende Leistungen der Teilnehmer

„Das war wirklich famos, alle Leistungen auf sehr hohem Niveau“, beglückwünschte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt die erfolgreichen Nachwuchsmusiker aus der Region, die mit so viel Konzentration, Leidenschaft und Können musizierten. Auch Bernward Braun, Leiter der Musikschule Rheinfelden, die den Regionalwettbewerb ausgerichtet hatte, sprach sehr anerkennend vom Mut, sich einer Fachjury zu stellen, und den „herausragenden Leistungen“ der Teilnehmer.

Geschwister-Trio mit ungewöhnlicher Besetzung

Als „Ausnahmetalent“ (OB Eberhardt) trat Meike Ramm aus Weil am Rhein gleich zwei Mal auf. Zum einen spielte sie auf der Violine, begleitet von ihrem Bruder Moritz Ramm am Klavier, mit vitalem Gestus und dynamischer Verve einen spanischen Tanz von Manuel de Falla. Zum anderen war sie an der Bratsche zu erleben im Trio mit ihren Brüdern Moritz (Klavier) und Matthias (Oboe) in einem atmosphärisch und klanglich sehr intensiv gespielten „Nachtgesang“ von Max Bruch. Ein solches Geschwister-Trio in dieser ungewöhnlichen Besetzung war etwas sehr Besonderes.

Mit sechs Jahren schon ein Ass an der Geige

Noch zu jung für den Landeswettbewerb, aber gleichwohl mit ersten Preisen bedacht, waren die Jüngsten. Die sechsjährige Aurelia Behle aus Basel entzückte mit märchenhaft-bezauberndem Geigenspiel in „Arielles Wellenreise“. Die kleine Aurelia hatte damit die höchste Punktzahl erspielt. „Besser geht es nicht“, gratulierte der OB dem Mädchen bei der Überreichung der Urkunde. Ebenfalls zu den Jüngsten zählt Maurice Providoli, der auf der Violine mit Spielfreude und Schwung ein Scherzo spielte, ebenfalls begleitet von Imola Bartha am Klavier.

OB Klaus Eberhardt überreichte die Urkunden an die regionalen Preisträger von Jugend musiziert, auch an die jüngste, die sechsjährige ...
OB Klaus Eberhardt überreichte die Urkunden an die regionalen Preisträger von Jugend musiziert, auch an die jüngste, die sechsjährige Aurelia Behle (Geige). | Bild: Roswitha Frey

Eine große Instrumentenvielfalt

Tonmalerisch und voller Anmut war das Duospiel von Victoria Haojia Wang aus Lörrach (Flöte) und Yixuan Zhang aus Schopfheim (Klavier) in der entzückenden Ballade „Großmütterchen erzählt“ von Wilhelm Popp. Sehr sicher, mit kräftigem Strich und rhythmisch prägnant spielte der Weiler Celloschüler Konstantin Reinelt, am Flügel begleitet von Stefan Abels, einen Satz von Berthold Hummel.

Beeindruckende Darbietung am Kontrabass

Sehr beeindruckend war der Auftritt Bjarne Seidensticker am Kontrabass in der Elegy von Bottesini, unterstützt von Carl-Martin Buttgereit am Flügel. Beweglich im Bogenstrich und mit viel Ausdruckskraft holte der junge Maulburger einen elegischen, warmen Klang aus seinem voluminösen Tieftöner. „Wie er den ersten Strich gesetzt hat, war grandios“, schwärmte Eberhardt.

Glänzendes vom Duo an Klavier und Saxophon

Nicht minder begeisternd war der klare, schlanke Ton, die sichere Bogenführung und die Gestaltung des jungen Geigers Gereon von der Hardt im ersten Allegro-Satz aus Mozarts Violinsonate KV 305. Auch bei den Bläser-Klavier-Duos gab es Glänzendes zu hören, etwa von der jungen Saxophonistin Rosalie Zehnle, die mit ihrem Klavierpartner Florian Reinelt in einer zeitgenössischen „Balada Nocturna“ von Roberto Pintos mit einschmeichelnd weichem, schönem Ton glänzte.

Die Preisträger fahren zum Landeswettbewerb

Ebenfalls am Saxophon brillierte Mathis Kirschke im Duo mit Laurin Rollmann (Klavier) in dem Stück „Café 1930“ aus „Histoire du Tango“ von Piazzolla mit geschmeidigem und facettenreichem Spiel. Neben der Leidenschaft zum Musizieren gehöre eine gute Ausbildung dazu, als Rüstzeug für den weiteren Lebensweg, hob Eberhardt die Bedeutung der qualitätsvollen Musikausbildung an den Musikschulen hervor. „Das verdient Respekt, alle Hochachtung“, würdigte er mit persönlichen Worten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wettbewerb bei der Überreichung der Urkunden. Den ersten Preisträgern wünschte er viel Erfolg beim Landeswettbewerb im April in Schorndorf.