Die Stadtwerke Laufenburg werden zum Jahresende den Stromvertrieb einstellen. Zum 1. Januar 2023 übernimmt die Energiedienst AG die bestehenden Stromlieferverträge der rund 2300 Kunden im Stadtgebiet.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres, als ein großer Stromanbieter bundesweit seine Verträge kündigte und auch die Stadtwerke Laufenburg als Grundversorger in die Presche springen und Kunden aufnehmen mussten, sei klar gewesen, dass die Stadtwerke ihre Strategie überarbeiten müssten, sagte Bürgermeister Ulrich Krieger an der gemeinsamen Pressekonferenz der Stadtwerke und der Energiedienst AG am Freitagvormittag.

Für die Kunden soll sich zunächst nichts ändern

Die gute Nachricht ist: für die bisherigen rund 2300 Kunden die zurzeit in der Kernstadt von den Stadtwerken mit Strom beliefert wurden, bleibt zunächst alles wie bisher. Die geschlossenen Stromlieferverträge und die darin festgelegten Lieferpreise bleiben bis zum jeweiligen Vertragende bestehen und konstant. „Die Kunden müssen nichts tun, alles geht automatisch“, betonte Sarah Born, Leiterin Verrieb bei der Energiedienst AG, zum Wechsel.

Die Kunden wurden bereits per Brief betreffend der Übernahme informiert. Wenn bisherige Kunden der Stadtwerke im Zuge der Übernahme ihren Vertag kündigen möchten, dann können sie von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Allerdings sei es momentan überhaupt schwierig, bei einem Stromanbieter einen Vertrag zu bekommen, versicherten Krieger und Born.

Preiserhöhung kommt 2023

Wie sich die preisliche Entwicklung im Stromsektor für neue oder spätere Lieferverträge auswirken wird, vermochte Sarah Born nicht zu sagen. „Sicher ist, dass wir im nächsten Jahr die Preise erhöhen werden“, sagte sie. Die Energiedienst AG ist als regionaler Grundversorger dazu verpflichtet, Haushalte mit Strom zu versorgen. Bereits seit etlichen Jahren sind die Stadtwerke Laufenburg und der Energiedienst starke Partner bei der sicheren und ökologischen Stromversorgung in Laufenburg.

Laufenburger Stadtwerke zu klein

Für die Stadt Laufenburg geschieht der Wechsel mit Wehmut aber auch mit Erleichterung, wie Bürgermeister Ulrich Krieger, angesichts der steigenden Fix- und Energiekosten, der unsicheren Lage auf dem Energiesektor und den immer weiter steigenden gesetzlichen Anforderungen resümierte. Gerade letzteres belaste das eher kleine Team der Stadtwerke mit einer Personaldecke von 2,4 Personen, welche auch die übrigen Bereiche der Stadtwerke abdecken müssten, argumentierte Krieger. „Die Stadtwerke können da nicht mehr mithalten“, sagte er.

Krieger zeigte sich froh darüber, dass jetzt eine gute Lösung gefunden werden konnte. Auch der Gemeinderat stimmte nach intensiven Gesprächen in der internen Sitzung am Montagabend einstimmig für die Übernahme. Im aktuellen Jahr verzichteten die Stadtwerke auf eine Strompreisanpassung. Für kommendes Jahr wäre dies aber unumgänglich gewesen. Krieger rechnet am Ende des Jahres bei den Stadtwerken mit einem Verlust in der Stromsparte.

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