Der Wunsch nach einer Sportanlage, die nicht nur Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung bietet, sondern auch einen Raum für Jugendliche schafft, besteht in Radolfzell schon lange. Im Sommer 2024 beschloss der Jugendgemeinderat, das Thema verstärkt anzugehen, erklärte es zu seiner Priorität – und hatte mit seinen Bemühungen Erfolg. Stadtverwaltung und Gemeinderat konnten überzeugt werden, mehr als ein Jahr später fand nun endlich der Spatenstich für das Projekt statt.

In den kommenden Monaten sollen nun am bestehenden Skateplatz im Herzen eine Calisthenics-Anlage und ein Pumptrack entstehen – also ein Platz, auf dem an mehreren Geräten mit dem Eigengewicht trainiert werden kann, und eine asphaltierte, mit Hügeln versehene Strecke für Fahrradfahrer und Skater.

Das bietet die neue Anlage

Wie Projektleiter Philipp Feldschmid beim Spatenstich erklärte, sollen die neuen Plätze etwas niedriger als der Skateplatz angelegt werden, über Treppen sollen die Flächen miteinander verbunden werden. Auf zwei Plätzen sollen zudem Treffpunkte mit Sonnensegel, Sitzmöbel und Picknicktischen entstehen. „Platz für die Geselligkeit“ nennt Feldschmid es.

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Die neuen Sportanlagen sollen unterschiedlichen Nutzern verschiedene Möglichkeiten bieten. Beim Pumptrack gebe es so eine Innenbahn sowie eine sogenannte Jumpline, auf die Nutzer bei Bedarf abbiegen können. Diese werde mit zwei Sprüngen versehen. „Hier kann man auch Tricks machen“, erläuterte Philipp Feldschmid. Die Calisthenics-Anlage werde etwa 22 mal zwölf Meter groß und mit etwa zehn Geräten ausgestattet werden, darunter etwa Hangelstangen, eine Klimmzugstation, ein Barren, ein Fitnesstrampolin und ein Fitnessbike.

Bild 1: Jetzt soll schnell gebaut werden: Nach langem Warten entsteht im Herzen eine neue Sportanlage
Bild: Hoffmann, Florian

„Die Eröffnung wollen wir in 2025 durchziehen“

Kosten soll das Ganze laut dem Projektleiter 360.000 Euro, ein kleiner Puffer sei zudem einkalkuliert. Der könnte auch gut gebraucht werden, denn der Baugrund ist durch die Regenfälle der jüngsten Vergangenheit aufgeweicht und muss erst einmal entsprechend hergestellt werden.

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Überhaupt sei man wegen des Wetters „ein bisschen hinterher“, so Feldschmid. Dennoch sollen die Arbeiten nicht zu lange dauern: „Die Eröffnung wollen wir ebenso 2025 durchziehen“, kündigte Oberbürgermeister Simon Gröger schon an. Auch Philipp Feldschmid versprach: „Wir geben Gas, dass es klappt.“

„Ein guter Tag für die Jugend in Radolfzell“

Freude über den Start der Bauarbeiten sowie die künftige neue Anlage herrschte beim Spatenstich jedenfalls schon einmal. Es sei „ein guter Tag für die Jugend in Radolfzell“, verkündete Simon Gröger. Er lobte den Jugendgemeinderat dafür, sich für das Thema eingesetzt zu haben und erinnerte daran, dass sich in der Entwicklung des Projekts sogar eine kleine politische Diskussion entsponnen habe.

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Ursprünglich hätte neben der Calisthenics-Anlage und dem Pumptrack nämlich auch ein sogenannter Kidsloop, also eine Bikestrecke für Kinder, am Skateplatz entstehen sollen. Doch von manchen künftigen Nutzern der neuen Jugendsportanlage wurden Bedenken geäußert, unter anderem sorgte man sich um die Sicherheit, wenn Kinder direkt in der Nähe der Skateranlage unterwegs wären. Schließlich wurde sogar eine Petition eingereicht – und am Ende beschlossen, den Kidsloop woanders einzurichten.

Wie Simon Gröger nun bekannt gab, werde derzeit geprüft, ob der Kidsloop im Zusammenhang mit der Sanierung des Spielplatzes an der Amriswiler Straße, der im Rahmen des Spielflächenkonzeptes der Stadt als nächstes umgestaltet und aufgewertet werden soll, entstehen kann.

Gewinn für Sportler jeden Alters

Auch Nico Kuhn vom Jugendgemeinderat äußerte sich beim Spatenstich positiv über die neue Jugendsportanlage. „Das wird Radolfzell nochmal attraktiver und jugendfreundlicher machen“, zeigte er sich überzeugt. „Ich denke, ab sofort werden die Jugendlichen auch nicht mehr auf Singen und Konstanz ausweichen müssen.“ Aber auch für nicht-jugendliche Sportler sah er den Start des Projekts als Erfolg – gerade auch für jene, die kein Geld hätten, um das Fitnessstudio zu besuchen.