Die sonst graue, alte Lagerhalle der früheren Lauffenmühle in Lauchringen wirkt plötzlich wie verzaubert: Hier hat der ukrainische Künstler Aljoscha 67 Installationen zum Schweben und Leuchten gebracht. Seltsame filigrane Gebilde aus durchsichtigem oder gefärbtem Acrylglas wuchern von der Decke, schlängeln sich vom Boden in die Höhe und ergeben ein ästhetisch reizvolles Ganzes. „Ich komponiere Lebensformen“, so der Künstler bei der gut besuchten Vernissage.

Zuvor hatte Susanna Heim, Kulturreferentin des Landkreises Waldshut, den Künstler (50) vorgestellt, der seit 2002 in Düsseldorf lebt und arbeitet. Seine Werke wurden bereits in Mailand, New York, Dresden oder Paris ausgestellt. Und jetzt also auch in Lauchringen. Susanna Heim begrüßte die Besucher dieser neuen Kulturveranstaltung von „Schloss Bonndorf on tour“.

Bereits 2023 hatte sie den Künstler Aljoscha im Rahmen der großen Jubiläumsausstellung im Kulturzentrum Bonndorf ausgestellt und – trotz und wegen der derzeitigen Renovierung des Schlosses Bonndorf – entschieden: „Seine Kunst braucht mehr Raum!“ Die habe er jetzt hier in der alten Fabrikhalle auf wunderbare Weise gefunden.

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Im anschließenden Gespräch zwischen ihr und Aljoscha erfuhr man mehr über seine futuristisch anmutenden Acrylobjekte: Sie entstehen zunächst einzeln in seinem Atelier in Düsseldorf und verändern sich dann – in Bezug auf den zu gestaltenden Raum – zu einem Gesamtkunstwerk: „Ich schaue auf jedes meiner Werke wie auf ein Lebewesen“, zitierte ihn Susanna Heim.

Doch die Besucher brauchen eigentlich wenig Erklärungen. Sie staunen über diese schimmernden, ästhetischen Gebilde, die sich ständig zu verändern und ineinander zu greifen scheinen, mal rötlich oder bläulich aufleuchten, wie Schlinggewächse nach oben wuchern oder wie Feuervögel von der Decke zu stürzen scheinen. Sind es Wolkengebilde am Himmel? Künstliche Wesen oder Roboter? Medizinische Aderläufe oder Nervenstränge? Wohl kaum jemand kann sich ihrem Zauber entziehen. Und wer nicht bei der von DJ Mario Hügel musikalisch untermalten Vernissage dabei sein konnte, sollte sich sputen: Aus organisatorischen Gründen ist die Ausstellung nur gut eine Woche lang geöffnet. Ein Besuch lohnt sich!

Die Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Alles schwebt“ mit Installationen des ukrainischen Künstlers Aljoscha ist bis zum 2. Juni geöffnet, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr und werktags von 16 bis 19 Uhr.

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