Küssaberg (kur) Die Gemeinde Küssaberg bietet Bürgern und Urlaubern Kultur, historische Stätten und besondere Naturerlebnisse.

Kulturelles in der Gemeinde

Das 1985 gegründete Museum Küssaberg zeigt die Kontinuität der Besiedlung mit einem umfangreichen Dauerprogramm. Außerdem hat das Museum ein etwa sechsmal jährlich wechselndes Ausstellungsprogramm. Dem ursprünglichen Gründungsmotiv, der römischen Vergangenheit Küssabergs, dient der Gewölbekeller des kaiserlichen Jagdhauses und ehemaligen Ratshauses von Rheinheim, hier befinden sich Nachbildungen der wichtigsten Objekte aus dem Römerlager Dangstetten und originale, auch den chronologisch erfasste Fundamentpfosten aus dem Eichenholz einer antiken Rheinbrücke sowie Studien und Modelle zum römischen Brückenbau. Vorsitzender des Museumsvereins ist Jürgen Barabas.

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Naturschutzgebiete

Küssaberg befindet sich innerhalb eines Schutzgebietsnetzes. Es umfasst die Orchideenwiese in Küßnach, den Lauffen bei Ettikon (das sind die Stromschnellen im Rhein), das gesamte Naturschutzgebiet Küssaberg, sowie die vom Landratsamt ausgewiesene Naturschutzgebiet Pulsatilla mit Standort Dangstetten

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Ortschaftsporträts
  • Kadelburg mit zurzeit 2015 Einwohnern ist der älteste Siedlungsplatz der Gemeinde. Funde sind seit der Steinzeit bezeugt. Grund für die Bedeutung der Ortschaft seit der Frühzeit war die Verbindung eines nahegelegenen, gut zu befestigenden Platzes (Anhöhe mit Bergkirche) mit einer Fährstelle, die durch die Flussberuhigung im Rückstau des Ettikoner Lauffen möglich war. Dadurch war der Ort Handelszentrum – unterbrochen nur in den beiden Jahrhunderten der Römerzeit, als die Brücke Zurzach zu einem städtischen Zentrum machte und über den Brückenkopf Rheinheim, die Heer- und Handelsstraße an Kadelburg vorbeiführte. Nach der Zerstörung der Brücke im fünften Jahrhundert änderte sich dies wieder und im Mittelalter und durch die spätere Zugehörigkeit zu Zurzach (Eidgenossenschaft) und dann auch angeregt durch die Tatsache, dass es seit der Reformation zwei Konfessionen gab, gewann Kadelburg seine Bedeutung zurück und ist bis heute das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum in Küssaberg. Symbol für diese Bedeutung sind das Kelnhaus als ehemaligem Sitz des Vogts (eine Art frühem Bürgermeister) und das große historische Zollhaus. Die Entscheidung, das politische Zentrum bei Rheinheim einzurichten, sorgte im 20. Jahrhundert für einen Ausgleich. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Paul Stoll.
  • Küßnach mit zurzeit 137 Einwohnern kann ein sehr alter Platz sein. Es war ein typisches Refugium – eine Siedlungsstelle, die es erlaubte, bei Gefahr sich auf den gut zu befestigten Platz des Küssenberges, dem Sitz der Küssaburg, zurückzuziehen. Der Name weist auf einen keltischen Ursprung hin. Der Ort ist noch heute die kleinste Siedlung Küssabergs mit nur geringem Durchgangsverkehr zu den Höfen bzw. nach Hohentengen, zu deren Pfarrei es bis 1966 gehörte. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Egon Amann.
  • Rheinheim: Der Ursprung von Rheinheim lag in seiner Funktion als Brückenkopf der Römerzeit mit den sich dabei ansiedelnden Einrichtungen des Kontroll- und Reisegewerbes. Heute Wohnort und Verkehrsknotenpunkt (Rheinheimer Kreisel).

In der westlichen Peripherie liegt das Gemeindezentrum Küssabergs – nordöstlich das Kieswerk, ehemaliger Platz des römischen Truppenstandorts ab 15 v. Chr., bereits auf der Gemarkung Dangstetten. Überliefert ist, dass“ nach dem Jahre 1500 in Rheinheim eine rege Bautätigkeit begann. Zahlreiche öffentliche Gebäude aus Stein entstanden. Rheinheim wurde eine kleine Klosterstadt. Das Kloster Rheinau in der Schweiz hatte hier seinen weltlichen Verwaltungssitz. Die Geschichte von Rheinheim beginnt mit dem ersten Zugriff der Römer bereits kurz vor der Jahrtausendwende 15 v. Chr. Einwohner zurzeit 1467. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Willy Ips.

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Lebendige Gemeinde für Jung und Alt

Küssaberg – Küssaberg wird
50 Jahre alt. Noch bis in die 1970er-Jahre waren die heutigen Ortschaften der Gemeinde Küssaberg selbstständig. Erst am
1. Januar 1973 entstand die neue Gemeinde durch den Zusammenschluss von Dangstetten, Kadelburg, Küßnach, Reckingen und Rheinheim und der Siedlung Ettikon. Am 1. Januar 1975 wurde zusätzlich die Gemeinde Bechtersbohl nach Küssaberg eingemeindet. Dazu gehören im jeweiligen Umfeld zahlreiche Höfe und historisch auch ehemalige Siedlungsplätze. Seit der Gemeindereform besteht ein Gemeindeverwaltungsverband mit Hohentengen am Hochrhein.

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Mit der Nachbargemeinde ist seit dem Schuljahr 2013/14 auch die Gemeinschaftsschule „Rheintal“ als weiterführende Schule vor Ort mit zwei Standorten in den beteiligten Gemeinden gegründet worden; die Klassen von eins bis zehn sind nach Altersgruppierungen verteilt und werden zurzeit von 37 Lehrkräften unterrichtet.

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Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Wohnbebauung – Modellcharakter für eine ländliche Gemeinde. So zum Beispiel die Reihenhausbebauung in Ettikon, das Wohnviertel „Neunschwanz“ in Kadelburg oder ganz aktuell auch „Wüstreben“ in Dangstetten. Das neue zentrale Feuerwehrhaus mit DRK-Räumen in Rheinheim wurde am 8. April 2018 eingeweiht. In Kadelburg soll ab dem Jahr 2024 die Ortsmitte neu gestaltet werden, damit sich Geschäfte und Dienstleister weiterentwickeln und zukunftsfähig und nachhaltig aufstellen können.

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Ein Discounter musste vor wenigen Jahren deshalb umziehen, damit Platz für ein neues Wohn- und Geschäftshaus auch mit „Aufenthalts- und Begegnungsbereich“ entstehen kann.

Gemeindezentrum

Seit der in Küssaberg wirksamen Gemeindereform Mitte der 1970er-Jahre entstand ein Gemeindezentrum zunächst mit einer Haupt- und Werkrealschule (der heutigen GMS Rheintal), ab 1980 dann mit einer zweiteiligen Sporthalle (Küssaburg-Halle) und dem Inselpavillon, später zusätzlich mit der Freisportanlage, dem zentralen Gemeindebauhof und dem Rathaus.

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In allen Ortsteilen bestehen heute Gemeindesäle oder -hallen oder Bürgerhäuser für die Vereine. Küssaberg bietet den Familien Kinderbetreuung in den drei Kindergärten in Dangstetten, Kadelburg und Rheinheim sowie im Waldkindergarten der Evangelische Kirchengemeinde auf der Anhöhe bei der Küssaburg an.

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Projekt „Wohnen im Alter“

Ab 2017 plante die Gemeinde die Vorbereitung und Umsetzung einer vollständig selbstverwalteten Wohngemeinschaft in einem Bauprojekt. Mit einem Jahr Verzögerung gegenüber der Planung konnten nach dem ersten Spatenstich im Juni 2019 im Dezember 2021 erste Bewohner in das Projekt „Mitenand däheim“ einziehen. Am 9. April 2022 fand die offizielle Übergabe und Inbetriebnahme statt. Die Wohngemeinschaft wird durch acht altersgerechte Wohnungen und durch einen öffentlichen Treffpunkt der Gemeinde komplettiert. In Küssaberg sind aktuell 150 Flüchtlinge aufgenommen. Ein Flüchtlingshelferkreis vermittelt unter anderem auch Arbeitsstellen, für viele der Flüchtlinge wird die Integration durch zugeteilte „Paten“ einfacher.

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Beim 50. feiert der ganze Ort

Küssaberg (kur) Kurze Porträts der Orte der Gemeinde Küssaberg.

  • Dangstetten mit seinen zurzeit 1114 Einwohnern wird ebenfalls im Zusammenhang der mit Sicherheit schon vor den Römern existenten Handelsstraße nach Norden als Siedlungsplatz entstanden sein; möglicherweise stand hier Viehzucht im Vordergrund, denn der Name kann sich vom alamannischen (alemannischen) Wort „Tang“ ableiten, das einen kleinen See als Tränke für Viehherden bezeichnete. Der Hinterbach besaß früher eine höhere Wasserführung. Das enge Straßendorf ist heute durch ein hohes Verkehrsaufkommen beeinträchtigt. Die Römerstraße führte vermutlich (wegen der Hochwasserbedrohung) nicht der Talsohle entlang, sondern am nördlichen Hang zur Anhöhe beim Friedhof Bechtersbohl. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Josef Teufel.
  • Bechtersbohl weist auf eine alamannische (alemannische) Gründung hin, hatte jedoch seinen Ursprung in Ansiedlungen an der Passhöhe – hier gab es in alter Zeit Fuhrunternehmen, die den Zugdienst für schwere Wagen aus und in die Klettgauebene hinunter versahen. Die Römer hatten die Strecke mit in das Pflaster gehauenen Rillen vermutlich zweispurig ausgelegt – zwei dieser Spursteine sind noch im Rondell der Küssaberg eingebaut. In der Antike soll auch eine Schutz- und wahrscheinlich auch Zollmauer quer über die Anhöhe geführt haben. Der sanfte Abhang in die Klettgauebene war in der Römerzeit bebaut, unter anderem mit einem gallo-römischen Umgangstempel. Heute ist Bechtersbohl mit seinen 280 Einwohnern Wohnort mit einem großdimensionierten Firmenbau und der Zufahrt zur Küssaburg. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Otto Schweikert.
  • Reckingen liegt mit insgesamt 339 Einwohnern im östlichen Bereich Küssabergs nahe dem deutsch-Schweizer Kraftwerk gegenüber der Gemeinde Rekingen auf der Schweizer Seite des Rheins. Hier wird der Ursprung in einem Hof und der Sippe eines Alamannen mit Namen Recco angenommen. Darauf weist die Ortsnamensendung – ingen hin. Vollständiger kleiner Ortskern mit Kirche und Gasthof und „mehrere Häuser, die den Dreißigjährigen Krieg überdauerten.“ Auch hier bestand „seit unvordenklichen Zeiten“ eine Fähre, die mit dem Übergang am Kraftwerk überflüssig wurde. Bürgermeister vor der Gemeindereform war Hermann Schwab.

Festprogramm

Zum Jubiläumswochenende im Gemeindezentrum Küssaberg am Samstag, 17.¦Juni und Sonntag, 18.¦Juni, gibt es ein abwechslungsreiches Programm.

  • Samstag, 17. Juni: Von
    19 bis 21 Uhr geben drei Musikvereine ein gemeinsames Konzert auf dem Rathausvorplatz. Höhepunkt ist die Uraufführung des extra zum 50-jährigen Bestehen komponierten Eröffnungswerks „Sound in Union“ des Komponisten Thomas Asanger. Gegen 21.30 Uhr tritt die Band Brooks auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Rheintal auf und präsentiert Tanzmusik aus den 1970er- bis 1990er-Jahren. Geplantes Ende ist gegen 1 Uhr.
  • Sonntag, 18. Juni: Ab 10 Uhr Festgottesdienst. Anschließend Tag der offenen Tür der Vereine, Familien sowie ein Kindertag. Es präsentieren sich die Küssaberger Vereine dem Publikum wie die Feuerwehr, die Küssaberger Chöre und Gesangsvereine, das Rote Kreuz, die Karateschule, alle Küssaberger Narrenvereine und Guggenmusiken, der Oldi-Traktorenclub, der Freundeskreis Deutsch-Französische Partnerschaft La Talaudiere, der TC Küssaberg, die Bürgergemeinschaft, der Fotoclub und die Naturschutzgruppe. Auch die Landfrauen aus allen Ortsteilen helfen bei der Bewirtung.
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