Daniel Gramespacher

Lörrach (gra) Die Kliniken des Landkreises Lörrach laden in der Regel die Presse nicht ein, wenn ein neuer Oberarzt seinen Dienst antritt – immerhin sind in den drei Häusern in Lörrach, Schopfheim und Rheinfelden fast 50 Oberärzte tätig. Dass sie es kürzlich doch taten, habe einen guten Grund, wie Professor Hans-Heinrich Osterhues, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, erläuterte. Schließlich würden mit der Gastroenterologie, also der Abteilung für Magen- und Darmerkrankungen, sowie der Notaufnahme zwei „zukunftsfähige Schaltstellen“ in der Inneren Medizin wieder besetzt. In der sich schnell entwickelnden Gastroenterologie gelte es, frühzeitig Entwicklungen einzuleiten, um den medizinischen Anforderungen gerecht zu werden, wenn im Idealfall im Jahre 2025 das Zentralklinikum Landkreis Lörrach seinen Betrieb aufnimmt, sagte Osterhues.

  • Volker Brass: Hierfür bringe Volker Brass von der Uniklinik Freiburg eine große Methodenvielfalt mit. Geboren in Aachen und aufgewachsen in Ludwigshafen absolvierte der 43-Jährige seine gesamte medizinische Ausbildung in Freiburg. Als seine Schwerpunkte bezeichnet er die Endoskopie, also die Untersuchung von Körperhöhlen und Organen über eine Spiegelung sowie die Onkologie, also die Krebsheilkunde. Nach Grundlagen- und klinischer Forschung freue er sich, als Nachfolger von Christoph Steinborn aktiv in die Gastroenterologie einzusteigen.
    Die Entwicklung der Abteilung im Hinblick auf das geplante Zentralklinikum mitgestalten zu dürfen, sei eine große Chance, sagte der Mediziner mit den Facharzttiteln für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hämatoonkologie am Freitag.
  • Samuel Hemmerling: Ebenfalls zum 1. Dezember seinen Dienst am Kreiskrankenhaus Lörrach angetreten hat Samuel Hemmerling. Auch für den gebürtigen Lörracher, der am Kaiserstuhl aufgewachsen ist und in Freiburg studiert hat, war die Perspektive des Zentralklinikums, das über eine größere Notaufnahme verfügen wird, ein wichtiger Faktor, sich in Lörrach zu bewerben. Die Region ist ihm durch Notarztdienste, woraus er auch den Rettungsdienst gut kennt, vertraut. Die Kreiskliniken böten ein breit gefächertes internistisches Spektrum wie sonst nur Unikliniken, sagte Hemmerling bei seiner Vorstellung. In der Notaufnahme teilt sich der Internist die Leitung mit der Unfallchirurgin Stefanie Schöneberg-Opalka; neuerdings ist auch ein Neurologe ständig präsent. Hemmerling ist Facharzt für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin; demnächst soll jene der Intensivmedizin dazukommen. Nach der Einstellung der beiden Internisten sei bei den Kreiskliniken derzeit nur noch eine Oberarztstelle unbesetzt, sagte Geschäftsführer Armin Müller. Die nächste große Etappe ist die Eingliederung des Lörracher St. Elisabethen-Krankenhauses zum 1. Januar.