Es war ein typisches Rainer-Hack-Konzert, emotional, spannend und unterhaltsam. Und doch war es etwas Besonderes. Geprägt war es vom Abschied des Dirigenten vom Musikverein Stetten-Bergöschingen nach 35 Jahren. Mit minutenlangem Beifall im Stehen dankten die mehr als 700 Zuhörer an den beiden Konzerttagen für viele schöne musikalische Stunden und für ein begeisterndes Konzert.
Gewaltig war der Auftakt aus „Zarathustra“, eindrucksvoll der Blick auf die Bühne und das fast 70-köpfige Orchester. Verstärkt wurde es an diesem Abend von elf Ehemaligen und fünf Nachwuchsmusikern. Mit dem stimmungsvollen Landschaftsporträt „Dramatic Tales“ eröffneten die Musiker das Programm. Träumerisch schön erklang „A Million Dreams“. Die ganze Bandbreite des Orchesters war in „Zeichen der Zeit“ zu erleben, ein Lieblingsstück der Musiker, wie Ansager Claudius Huber erklärte. Mit dem gefühlvollen Queen-Titel „Bohemian Rhapsody“ gab es einen Ausflug in die Popwelt.

Bevor es mit dem gefälligen „Kaiserin-Sissi-Marsch“ in die Pause ging, wurden vier Musiker von der Vorsitzenden Tanja Burkhard Wehrle in persönlichen Worten geehrt. Willi Meier erhielt vom Blasmusikverband für 50 Jahre aktives Musizieren, 18 Jahre davon beim Musikverein Stetten-Bergöschingen, die Goldene Ehrennadel. Seit mehr als 25 Jahren sind Imke Hack, Antje Eitel und Manfred Schilling aktiv im Verein und wurden dafür zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Mit der Hymne und kämpferischen Ho-Rufen in „Schwingerlüüt im Swizerland“ ging ein Gruß an die Nachbarn und den mit Rainer Hack befreundeten Komponisten Christoph Walter. Viel Beifall gab es für das Lied „You‘ll Never Walk Alone“. Kraftvoll, dynamisch, flirrend mit starkem Schlusspunkt kam das Medley bekannter Lieder in „Toto In Concert“ daher, das ebenso begeisterte.

Kein Halten gab es für das Publikum, als sich die „Black Box“ öffnete und einige Meilensteine der Konzertjahre zum Vorschein kamen. Gänsehaut und Hochspannung gab es beim „Phantom der Oper“ mit ausdrucksstarkem Gesangspart von Monika Graf und Wolfgang Philipp. Starke Gefühle brachte Florian Pfeffer in „You Raise Me Up“ zu Gehör und kam auch gerne einer Zugabe nach. Humorvoll und pfiffig war dann der Auftritt von Professor Abronsius (Manfred Schilling) aus dem „Tanz der Vampire“. Mit warmer Stimme verzauberte Alina Vaccaro-Zimmermann bei „What A Feeling“.

Dann kam mit der irisch-keltischen Weise „Celtic Crest“ der letzte Titel unter der Leitung von Rainer Hack. Minutenlanger Beifall im Stehen und ein Orchester, das seine Wehmut nicht verbergen konnte, folgten – ein emotionaler Moment, verbunden mit dem Dank an einen engagierten und hochgeschätzten Dirigenten.