Herr Benz, im Juli 2022 haben Sie angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister in Hohentengen kandidieren zu wollen. Wenn Sie am 28. Mai das Amt abgeben, können Sie auf stolze 32 Jahre als Rathauschef zurückblicken. Welche Themen haben Sie in dieser Zeit besonders beschäftigt?
Da sind natürlich die Dauerbrenner Flugverkehr und Atommüllendlager zu nennen. Aber auch das Zusammenwachsen der Ortsteile, Infrastrukturvorhaben wie Breitband, Schulentwicklung, Radwege und vieles mehr haben vollen Einsatz erfordert.
Gab es in den 32 Jahren auch Projekte, die nicht mehr beendet werden konnten, die Sie aber gerne noch abgeschlossen gewusst hätten?
Selbstverständlich! Das heißt aber auch für mich mit Volldampf und Herzblut bis zum Ende der Amtszeit weiterzumachen. Wir haben etliche Vorhaben, darunter auch Großprojekte auf den Weg gebracht. Da liegt es in der Natur der Sache, dass nicht alle bis zum Ende der Amtszeit abgeschlossen werden können.
Mit welchen Themen wird sich Ihre Nachfolgerin beziehungsweise Ihr Nachfolger als Rathauschef denn auseinandersetzen müssen?
Es ist nicht mehr an mir, künftige Aufgaben zu benennen. Begonnene Vorhaben wie zum Beispiel Kommunale Wärmeplanung, Verfahren in der Bauleitplanung, Bauvorhaben (Radweg, Bürgerhaus Stetten) etc. sind abzuschließen.
Meinen Sie, der neue Rathauschef sollte auch besondere Qualitäten mitbringen?
Darüber sollen sich die Wählerinnen und Wähler ein Urteil bilden. Verwaltungserfahrung in einer Leitungsfunktion wäre dabei sicherlich nicht hinderlich.
Die Stelle als Bürgermeister in Hohentengen ist bereits seit mehr als einem Monat ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist endet am 27. Februar. Bis jetzt hat sich noch kein Kandidat gemeldet. Haben Sie eine Ahnung, warum?
Das ist nicht allein ein Problem unserer Gemeinde. Die Gründe hierfür sind durchaus vielschichtig. Letztendlich ist Hohentengen eine attraktive Gemeinde, die es verdient hätte, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten.
Gibt es Interessenten, die sich noch nicht entschieden haben, beziehungsweise ihr Interesse noch nicht offiziell bekundet haben?
Ich persönlich weiß von zwei Anrufen im Rathaus.
Was würde eigentlich passieren, wenn sich bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist niemand bewirbt?
Die Wahl würde dennoch stattfinden.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist: Angenommen, es würde sich tatsächlich niemand melden, würden Sie sich die Option offenhalten, doch noch mal acht Jahre weiterzumachen?
Ich gehe davon aus, dass sich noch Bewerberinnen/Bewerber melden. Daher habe ich mir über eine solche Option keinerlei Gedanken gemacht.
Wie sieht nun der weitere Zeitablauf zur Bürgermeisterwahl aus? Gibt es schon einen Termin für eine Kandidatenvorstellung?
Die Termine stehen fest, Bewerbungsschluss ist der 27. Februar 2023, 18 Uhr. Je nach Bewerberlage wird über einen Termin für eine Kandidatenvorstellung entschieden.
Haben Sie schon Pläne für „die Zeit danach“?
Die habe ich. Da mit dem Ende der Amtszeit auch ein großer Teil meines öffentlichen Lebens nicht mehr stattfinden wird, handelt es sich hier auch um private Pläne.