Sein Markenzeichen: Freches, lausbubenhaftes Grinsen. Ein Typ, der sich und das Leben nicht so ernst nimmt. Am Dienstag sorgte der 43-jährige Stand-Up-Comedian, Imitator, Moderator, Sänger und Schauspieler Matze Knop im Gloria-Theater in Bad Säckingen für ein fast ausverkauftes Haus mit seinem aktuellen Programm „Diagnose: Dicke Hose“. Das in Bezug auf die Altersstruktur bunt gemischte Publikum zeigte sich am Ende der rund zweistündigen Show begeistert und applaudierte minutenlang.
Schon der Einstieg in die Show überraschte und gefiel. Knop in einem Video: Eine Mischung der Kinohits „Mission Impossible“ und James Bond auf einer großen Leinwand, Matze im nächsten Moment auf der Gloria-Bühne, im roten Anzug und Sonnenbrille. Knop als Illusionist erstaunt mit Zaubertricks (lässt eine imaginäre Taube in den Bildschirm fliegen). Knop rät zu mehr Selbstbewusstsein: Nicht kleckern, sondern klotzen (manche Zimmer seines Domizils hätten eine eigene Postleitzahl). Knop sagt, er habe einen Dackelblick, gesteht, als Kind schüchtern gewesen zu sein. Er habe bei der Volkshochschule einen Kurs „Selbstbewusstsein für Einsteiger“ gebucht. Ergebnis: Supa Richie.
Knop lässt kein gutes Haar an Politikern und anderen Promis: „Trump geht nicht zum Friseur, sondern zum Steinmetz“, ein mit Botox aufgeplusterter Designer kriegt sein Fett weg. Überhaupt findet Knop, dass alles übertrieben wird: „Schürfwunden heißen heute Schotterunverträglichkeit“ und „die Modediagnose für Kinder, ADHS, war früher YMCA. Heute haben Leute Burn-out, von denen man nicht mal wusste, dass sie arbeiten.“ Wie kommt am besten Stimmung in den Saal? Das Publikum mit einbeziehen. Dass ein Abiturient aus der ersten Sitzreihe schon ein beachtliches Auto fährt, passt wie die Faust aufs Auge zu Knops Thematik „Diagnose Dicke Hose.“
Auch ein Bad Säckinger Gastronomen-Ehepaar muss dran glauben, ihr kultureller Hintergrund gibt Knop Anlass zu Späßen. Dass die Schweizer sich keine Pizza mehr über die deutsche Grenze liefern lassen dürfen, hat Knop nicht vergessen. Mit dem Hotzenwald kann Knop, geboren in Nordrhein-Westfalen, nichts anfangen. „Gibt’s da Strom, fließend Wasser? Zu welchem Land gehört das?“
Knop gefällt auch als fliegender Supa Richie, dessen Sprache die der Straße ist („das tutet man nicht“) und als Sänger mit spanisch angehauchtem Akzent, mit dem er die Frauenherzen im Gloria brechen will. Auch das von Ute (Generation 50 Plus) aus dem Publikum. Die sitzt im Sessel mit Dschungeldesign und lässt das Anschmachten über sich ergehen, auch den Stehblues. Das Publikum belohnt sie für ihren Auftritt mit großem Beifall. Knop parodiert gekonnt auch Fußballgrößen, mimt als Gitarre spielender Sänger Dieter Bohlen, GG Merkel, Andreas Gabalier und ist im Video im Duett mit Jürgen Drews zu sehen. Am Ende darf sich das begeisterte Publikum über Zugaben und persönliche Fotos mit Knop freuen.