Die koordinierten Ermittlungsgruppen werden ab sofort in den Abendstunden verstärkt Straßenkontrollen durchführen. Das kündigte der Waldshuter Polizeisprecher Mathias Albicker jetzt gegenüber unserer Zeitung an.

Polizei reagiert

Nach dem vergangenen Wochenende habe die „Besondere Aufbauorganisation Einbruch“ (BAO-Einbruch) schnelle Maßnahmen geplant. „Am vergangenen Wochenende haben sich die Einbrüche am Hochrhein extrem geballt“, räumt Matthias Albicker ein. Im Raum Bad Säckingen registrierte die Polizei sieben, im Raum Rheinfelden, Lörrach, Schöpfheim zwölf Brüche.

Albicker kennt diese „Wellen“, wie er es nennt. Verstärkt treten die Einbrüche in der dunklen Jahreszeit auf. Die erste „Welle“ rolle meist im November an, „dieses Jahr ist es jedoch wesentlich früher“, so der Polizeisprecher. Die BAO-habe deshalb bereits Anfang der Woche schnell reagiert und Maßnahmen vorbereitet.

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Wie sehen diese Maßnahmen aus?

Aus polizeilicher Erfahrung schlagen Einbrecher in der dunklen Jahreszeit meist am späten Nachmittag oder frühen Abend zu, berichtet Albicker. Zu diesen Zeiten werde die Polizei in den nächsten Wochen gerade an den Brennpunkten verstärket Verkehrskontrollen durchführen. Das habe in den vergangenen Jahren Wirkung gezeigt, so Albicker.

Denselben Effekt verspricht sich die Polizei auch aktuell wieder. Denn Täter würden durch solche Kontrolle teils vertrieben oder auch gefasst – „wie im Januar in Weil“, berichtet Albicker“, als die Polizei ein Fluchtfahrzeug stellte.“

Kann man die Tätergruppen eingrenzen?

Verhaftungen wie die im Januar bestätigten laut Polizei immer wieder die Annahme, wonach es sich bei einem Großteil der Täter um osteuropäische Banden handle, die sich einen Unterschlupf im nahen Frankreich suchen und von dort operieren. Dabei legen sie nach Erkenntnissen der Polizei auf schnelle Verkehrswege wie Autobahnen wert. Das erleichtere die Flucht, so Albicker. Das sei auch ein Grund, weshalb die die Zahl der Einbrüche in Richtung Waldshut abnehme.

Zu welcher Tageszeit finden die meisten Einbrüche statt?

Im Herbst/Winter sei der späte Nachmittag und frühe Abend die favorisierte Zeit für die Täter, weiß der Polizeisprecher – „sobald die Dunkelheit eintritt“. Auf den Straßen sei noch Betrieb, die Täter fallen nicht auf. Einbruchsgeräusche werden nicht wahrgenommen, weil der Geräuschpegel weit höher sei als nachts um 3 Uhr. Zudem suchten sich die Täter Häuser aus, deren Bewohner am frühen Abend noch nicht zu Hause seien.

Wie kann man sich schützen?

Durch das Wissen der favorisierten Tageszeit helfe schon eine Zeitschaltung fürs Licht, so Albicker, ebenso speziell gesicherte Zugänge. In diesem Zusammenhang teilt Albicker mit, dass die Polizei am 16. November im Gartencenter Dehner in Waldshut-Tiengen mit einer Informationveranstaltung zu Einbruchsicherungen vor Ort sei.

BAO-Sondereinheit

2014 hat das Polizeipräsidium Freiburg die BAO gegründet und die Einbruchszahlen seither gedrückt. Bis dahin hat jede Dienstelle ihre Einbrüche selber bearbeitet. Die BAO koordinert die örtlichen Ermittlungsgruppen auf Ebene des Polizeipräsidiums Freiburg, ist elektronisch vernetzt und prüft Einbrüche auf Übereinstimmung und Parallelen.