Der erste Blick kann täuschen. Zwar müssen sich die Bus- und Bahnnutzer im Schwarzwald und auf der Baar beim Blick auf den großen Warnstreik am Montag, 27. März, zunächst wenig Sorgen machen.

Das gilt vor allem für die Linienbusse, da dürfte es kaum zu Ausfällen kommen. „Von den Streikmaßnahmen nicht betroffen sind die privaten Verkehrsunternehmen im Landkreis“, schreibt das Landratsamt. Es sei von einem regulären Betrieb auszugehen – mit der Ausnahme eines Unternehmens: der Südbadenbus GmbH (SBG).

Diese Ausnahme betrifft die Verkehre zwischen Villingen, Bad Dürrheim (einschließlich der Ortsteile) und Tuningen sowie zwischen Schwenningen, Bad Dürrheim und Donaueschingen. „Konkret handelt es sich hier um die Linien 600, 610, 700, 800, 810, 620 und 625“, die von Warnstreiks betroffen sein können, so das Landratsamt.

Stadtbusse fahren voraussichtlich normal

Für die Stadtbusverkehre in Villingen-Schwenningen wie auch in Donaueschingen geben die jeweiligen Stadtverwaltungen am Freitag schon einmal Entwarnung.

Es seien bislang keine Warnstreiks angekündigt, heißt es aus Donaueschingen. Ebenso aus dem Rathaus VS: „Nach Auskunft unserer Verkehrsunternehmer treten die Busfahrer der VGVS am Montag nicht in Streik“, teil Sprecherin Madlen Falke mit. „Dies bedeutet, dass sowohl der Stadtverkehr Villingen-Schwenningen, wie auch die Regionalinien im NÖK-Gebiet (Nordöstliches Kreisgebiet) vom Streik nicht betroffen sind. Die Linien 1-16 Stadtverkehr Villingen-Schwenningen und die Linien 750,760, 655, 651, 650, 680 der VGVS fahren wie gewohnt.“

Vor allem Bahnangebot betroffen

Aber: Der Schienenverkehr sei im Schwarzwald-Baar-Kreis durchaus vom Warnstreik betroffen. Es sei mit Ausfällen bei der Breisgau-S-Bahn, der Schwarzwaldbahn, der Gäubahn und Donaubahn zu rechnen, so Landratsamt und Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar-Heuberg (Move).

Indirekte Folgen für den Ringzug

Und das hat obendrein auch Folgen für den Ringzug: „Die Lokführer des Ringzuges beteiligen sich selbst nicht am Streik. Allerdings wird das Personal in den Stellwerken etc. voraussichtlich ebenfalls an den Streikaktionen teilnehmen. Damit wäre der Schienenverkehr insgesamt, also auch der Ringzug, betroffen“, schreibt Landratsamtssprecherin Heike Frank. „Die Ausfälle können sich bis in den Dienstagvormittag hineinziehen, es ist hier auch mit Verspätungen zu rechnen.“

Mit einer genauen Prognose tut sich das Landratsamt allerdings schwer: „Da im Vorfeld nicht absehbar ist, wie viel Personal sich an den Streikaktionen beteiligen wird, kann nicht vorhergesagt werden, in welchem Umfang Verkehrsleistungen ausfallen werden. Deshalb ist es auch nicht möglich, Notfahrpläne zu erstellen.“

So sieht es im Kreis Tuttlingen aus

Ähnliche streikbedingte Ausfälle gibt es auch andernorts in der Region. „Nach unseren Informationen wird im Landkreis Tuttlingen der Busverkehr uneingeschränkt fahren und der Schienenverkehr lediglich eingeschränkt, insbesondere was den Schienenverkehr der Deutschen Bahn betrifft“, so Michael Podolski, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Schwarzwald-Baar-Heuberg.

So sieht es im Kreis Rottweil aus

Im Landkreis Rottweil ist laut Podolski mit Einschränkungen und Ausfällen bei der Südbadenbus GmbH zu rechnen. Der restliche Busverkehr dürfte nicht betroffen sein. „Allerdings haben die Move-Kundencenter in Rottweil und Schramberg am Montag streikbedingt geschlossen, da diese von der Südbadenbus GmbH betrieben werden und der Betrieb bestreikt wird.“

Schüler müssen nicht zwingend zum Unterricht

Das Kultusministerium hat laut Landratsamt zwischenzeitlich mitgeteilt, dass Schüler, die aufgrund des Warnstreiks nicht zur Schule kommen können, dem Präsenzunterricht fern bleiben dürfen, so das Landratsamt. „Die Schule muss darüber aber entsprechend informiert werden. Der Unterricht findet grundsätzlich regulär statt.“