Hartmut Dulling

Mit einer Schauspielschule für Kinder und Jugendliche wollen zwei Frauen junge Menschen nicht nur an Theater und freies Spiel heranführen, sondern auch einen Beitrag zu ihrer Charakterbildung leisten. Die beiden Künstlerinnen arbeiten derzeit beim Villinger Theater am Turm.

Idee schon länger verfolgt

Die Idee verfolgen sie schon länger: Alexandra Ben und Marnie Schulz. Beide gehören zum Ensemble des Theaters am Turm, Marnie Schulz ist zudem ausgebildete, hauptberufliche Schauspielerin und Sprachpädagogin. Der Autor Dietmar Schlau hat ihrer Idee neuen Schub gegeben.

In dem von ihm geschriebenen Theaterstück „Koi-Karpfen kuscheln nicht“ sind auch vier Rollen für Jugendliche. Zwei Jungen und zwei Mädchen, 13 Jahre alt, standen bei der Premiere im Mai auf der Bühne. Die beiden Frauen erlebten, mit welchem Eifer und Spaß die jungen Menschen dabei waren. Ihr Vorhaben, eine Schauspielschule für Kinder und Jugendliche ins Leben zu rufen, nahm immer mehr Gestalt an.

Schritt für die Persönlichkeitsbildung

Alexandra Ben und Marnie Schulz entwickelten für ihr gemeinsames Projekt ein Konzept, mit dem sie auch herausstellen, dass Theater spielen den Kindern dabei helfen kann, wichtige persönliche Fragen zu beantworten, nämlich: Wer bin ich, was will ich, was kann ich, wo will ich hin? Es sei mittlerweile bewiesen, dass freies Spiel maßgeblich zur Entwicklung eines Kindes beitrage, sagen sie. Theater-Arbeitsgemeinschaften seien noch vor Jahren an Schulen üblich gewesen. Aber Fachkräftemangel ließen diese Ergänzung im Schulalltag der Kinder vielfach nicht mehr zu, bedauern die beiden Künstlerinnen.

Durch das Auftreten vor anderen Menschen werde das Selbstbewusstsein gestärkt, wissen sie aus eigener Erfahrung. Sie nennen weitere Aspekte, die für die Charakterbildung ausschlaggebend seien und den Heranwachsenden in ihrem Leben zugute kämen. Außer der ergänzenden Körperarbeit würden im darstellenden Spiel Fantasie, Ideen, kreatives Handeln und eine schöpferische Einstellung der jungen Schauspielschüler gefördert.

So funktioniert der Vereinswettbewerb

Zusammengefasst erklären die beiden Initiatorinnen: „Mit der Schauspielschule für Kinder und Jugendliche möchten wir einen Raum schaffen, in dem sich Jugendliche frei entfalten dürfen und in dem sie das Theater neu kennenlernen. Weg von dem verstaubten Bild, hin zum Erleben“. Einmal in der Woche sollen 14 junge Menschen die Möglichkeit haben, für zwei Stunden in diese besondere Welt einzutauchen. Trommelworkshops, Maskenkurse und Beiträge von Gastdozenten sind im Rahmen der Kurse ebenfalls noch vorgesehen.

Diese Vereine kämpfen im großen Vereinswettbewerb um den Sieg.