Die Rotorblätter des Helikopters, der am Mittwoch, 10. September, über Kreuzlingen kreist, sind bis über die Grenze nach Konstanz zu hören. Über mehrere Minuten lang mischt sich das Geräusch des dunklen Dröhnens mit dem von schrillen Sirenen. Am Bahnhof der Grenzstadt ist es am Mittwochabend gegen 21 Uhr zu einer dramatischen Auseinandersetzung gekommen. Das bestätigt die Kantonspolizei Thurgau auf SÜDKURIER-Nachfrage.

„Gegen 21 Uhr ging bei der Kantonalen Notrufzentrale die Meldung ein, dass beim Bahnhof eine Schlägerei stattfinden würde“, teilt die Kantonspolizei in einer entsprechenden Pressenotiz mit. „Als die Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau und des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit kurze Zeit später vor Ort waren, fanden sie zwei verletzte Männer vor.“

Zudem konnte ein dritter Verletzter, der zuvor geflüchtet sei, in der Nähe festgenommen werden. Laut der Pressemitteilung wurden ein 18-jähriger sowie ein 37-jähriger Algerier vom Rettungsdienst mit leichten bis mittelschweren Verletzungen in eine Klinik gebracht. Ein 33-jähriger Algerier sei schwer verletzt worden, er wurde von einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

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Einsatz eines Messers noch unklar

Gesichert scheint, dass die Verletzungen durch einen scharfen Gegenstand zugefügt worden sind. Denn bei den Verletzungen handele es sich um Stich- und Schnittverletzungen. Auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt ein Sprecher der Kantonspolizei zunächst nicht, dass es sich dabei um ein Messer gehandelt haben könnte. Das sei noch Gegenstand der Ermittlungen, heißt es lediglich.

„Die drei Männer wurden respektive werden nach der medizinischen Behandlung als Tatverdächtige inhaftiert“, teilt die Schweizer Behörde außerdem mit. „Die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen führt eine Strafuntersuchung.“ Nach bisherigen Erkenntnissen waren neben den drei Verletzten noch weitere Männer an der Auseinandersetzung beteiligt.

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Die Kantonspolizei sucht deshalb nun Zeugen: Wer Angaben zur Auseinandersetzung machen kann, wird gebeten, sich bei der Kantonspolizei Thurgau unter der 058 345 2222 zu melden. Anrufer aus Deutschland müssen die Schweizer Landesvorwahl 0041 nutzen – also 0041 58 345222 wählen.

Eine Nachfrage bei den örtlichen Behörden auf dieser Seite der Grenze ergibt zudem: Weder Beamte der Bundespolizei noch der Landespolizei waren in den Einsatz involviert. Weitere Details und Hintergründe, etwa wie es zu dem Konflikt gekommen war, waren zunächst nicht zu erfahren. Die Ermittlungen der Kantonspolizei dauern an.