Donaueschingen-Wolterdingen Anlässlich der 1250-Jahr-Feier von Wolterdingen verwandelt sich die Dammarena beim Hochwasserrückhaltebecken am Ortsausgang in Richtung Bregtal vom 12. bis 14. September in ein lebendiges Zentrum der Zeitgeschichte. „Dann heißt es, drei Tage Daumendrücken für gutes Wetter, viele Besucher, gute Vorstellungen und tolle Stimmung“, so Dorfgemeinschafts-Vorsitzender und stellvertretender Ortsvorsteher Armin Maier und die Wolterdinger Ortschefin Angela Giesin.
Zu diesem außergewöhnlichen Jubiläumsereignis müssen die Gäste im Gegensatz zum Testlauf keine eigene Sitzgelegenheit mitbringen. 400 Heuballen in Folie verpackt, 80 Bänke mit Lehne, 25 Kinositze, die an den Hang angepasst sind und somit bequemes Sitzen ermöglichen, sowie Stühle, die auf dem oberen flachen Weg insbesondere für Senioren platziert werden, stehen zur Verfügung. „Es gibt also Platz genug für 500 Personen pro Vorstellung“, erklärt Markus Langenbacher. Mitzubringen seien lediglich warme Kleidung, festes Schuhwerk, Picknickdecke und Sitzkissen.
Die historischen Freilichtspiele werden an den drei Abenden Freitag, Samstag und Sonntag, 12. bis 14. September, jeweils ab 20 Uhr aufgeführt. Seit Wochen wird gezimmert und geprobt, denn das Dorf spielt, singt und zeigt seine eigene Geschichte – aber nicht nur seit der Beurkundung, sondern seit der Bronze- und Eisenzeit. Der Heimatkundler Hubert Mauz ist der Ideengeber, Drehbuchautor, Regieführer und Moderator in Personalunion. Stein, Wasser, Glas und Holz prägten die Geschichte des heute größten Donaueschinger Stadtteils. Darüber wird von den an die 100 beteiligten Akteuren unterhaltsam, amüsant, zuweilen auch besinnlich in kleinen Szenen erzählt. Die Verbindung von Bildung und Unterhaltung im Bereich der Geschichte wird bestimmt gelingen, wie schon der Testlauf gezeigt hat.
Der Programmablauf steht und sieht wie folgt aus: Die Villinger Alphörner unter der Leitung von Gerhard Echle werden die Open-Air-Veranstaltung eröffnen. Dem folgen zwei Szenen in Form von Bildeinlagen über das Bronze-Lappenbeil und Doppelspitzbarren zur Keltenzeit. In Spielszenen sind unter anderem folgende Begebenheiten zu sehen: Italienische Steinbrucharbeiter, die keltische Spitzbarren entdecken, die Lebenswelt im Unteren Bregtal zur Römer- und Alemannenzeit, die Beurkundung der Hufe Wolterdingens, Köhler und Harzer im Hallenberg, das Steinbruchwesen und der Waldbau, die Fischerei, Diechelleitung und Wasser-Verteilstein, das Drama um die Burg Zindelstein, das Erwachen einer Bauernfamilie im Spatzenwinkel und die legendäre Badmühle.
Auch einen Korso von historischen Wolterdinger Geräten und Fahrzeugen unter Musikbegleitung wird es geben. Der große Bombenangriff im Februar 1945 wird szenisch ebenfalls dargestellt. Sechs Schülerinnen bringen in diesem Zusammenhang einige Bombenopfer mit noch ortsbekannten Namen in Erinnerung. Hau-Ruck heißt es dann zum Wiederaufbau. Nicht fehlen darf ebenso eine Szene über die Kultbahnlinie Bregtäler. Eine nachgebaute Ur-Lokomotive „Romulus“ wird hier einfahren. Auch das kunstvollste Gewerbe der Gemeinde, die Wolterdinger Glasi, darf nicht fehlen.
Der Komödiant und Schauspieler Niki König sowie die Opern- und Konzertsängerin Ilona Nymoen wirken an den drei Abenden mit. Die jeweiligen Vorstellungen in der Dammarena dauern rund zweieinhalb Stunden und werden von einer 20-minütigen Pause unterbrochen.
Vorverkauf, Parken, Verpflegung: Das müssen die Besucher wissen
- Das Freilichtspiel findet auf jeden Fall statt. Bei wetterbedingtem Abbruch vor der Pause berechtigt das Amulett zum Eintritt am Sonntag. Eintrittsamulette gibt es in den Vorverkaufsstellen Thedy Donaueschingen, Bäckerei Schmid Donaueschingen, Bäckerei Scherzinger Wolterdingen, Kulturamt Bräunlingen und in der Naturseifen-Manufaktur Pfaffenweiler. Erwachsene zahlen im Vorverkauf 15 Euro je Karte (Abendkasse 18 Euro), Zehn- bis 18-Jährige zwölf Euro (Abendkasse 15 Euro), Kinder unter zehn Jahren haben freien Eintritt zu den Vorstellungen. Einlass und Bewirtung erfolgen ab 18 Uhr. Toiletten sind vorhanden und gut erreichbar.
- Ausgeschilderte Parkplätze sind bei den Sportanlagen zu finden. Der offizielle Weg zur Arena führt über die Treppe. Dieser Weg ist beleuchtet. In ihrer Mobilität eingeschränkte Gäste dürfen am Damm aussteigen und auf Stühlen warten, bis ihre Begleitung vom Autoparkplatz zurück ist. Falls nötig, ist Platzbegleitung auch vor Ort.
- Zum Trinken gibt es für die Besucher der Veranstaltung alles, aber nur in kleinen Flaschen, auch Weinschorle. Witterungsbedingt wird an den Abenden der erste Glühwein ausgeschenkt. Wer einen eigenen Becher hat, sollte diesen für den Zweck mitbringen. Zum Essen werden Kesselwürste, geräucherte Bratwürste, Pfefferbeißer mit Brot in einer Papiertüte oder Laugenstangen mit Käse belegt, ebenfalls in Papiertüten (zur Müllvermeidung), angeboten.