Mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr statt Straßenneubauten: Das fordern die Demonstrierenden beim Protestmarsch von Fridays For Future (FFF) am Freitag, 15. September, in VS-Villingen. Und marschieren bewusst auch auf einem Teilstück der Bundesstraße B33 – mit entsprechenden Folgen für den Straßenverkehr.

Schon 2022 führte die Ortsgruppe Villingen-Schwenningen einen Protest gegen den Lückenschluss zwischen den Bundesstraßen B523 und B33 (Villinger Nordumfahrung) an. Auch damals wurde die B33 dafür zeitweise blockiert – jedoch auf Fahrrädern.
Nun gingen am Freitag, 15. September, am frühen Nachmittag wieder junge Menschen auf die Straßen, um für konsequenteren Klimaschutz in Villingen sowie auch global zu demonstrieren.
Bis zu 180 Teilnehmer
Zu Beginn versammelten sich auf dem Villinger Bahnhofsvorplatz etwa 120 Menschen. Mit dabei nicht nur Schüler, sondern auch viele Erwachsene, die sich mit eigenen Protestschildern und Transparenten engagierten.


Als der Demonstrationszug loszog, zählte Organisator Jonas Klein von Fridays for Future etwa 180 Teilnehmer. Über die Schwenninger Straße und Bundesstraße B33 marschierte der Zug bis zu den Stadtwerken zur Abschlusskundgebung.
Insgesamt konnte das Niveau vom Vorjahr (150 Teilnehmer) ungefähr gehalten, womöglich sogar gesteigert werden.
„Wir sind damit sehr zufrieden. Natürlich könnten es mehr sein, aber insgesamt haben wir die Aufmerksamkeit aufrechterhalten“, erklärte Klein.
Forderung: „Mut zur Lücke“
Zum globalen Protesttag am Freitag wurde es in Villingen auch konkret lokal. Der Wandel müsse laut Klein vor Ort angegangen werden, um zu zeigen, dass er wirklich möglich sei.
Dazu fordern die Demo-Teilnehmer von der Stadt mehr Nachdruck in Sachen Verkehrswende. „Was aktuell politisch passiert, sind keine Fortschritte.“
Die B33 hat Fridays for Future ganz bewusst als Ort für ihre Demonstration gewählt. „Dass wir über die B33 gehen, soll zeigen, dass Raum auch anders genutzt werden kann“, erklärt Klein bei der Eröffnungskundgebung. Raum könne auch anders genutzt werden – für Menschen statt für Autos.
Polizei geleitet Protestzug durch die Stadt
Unter polizeilicher Begleitung marschierten die Demonstrierenden lautstark durch den Stadtverkehr. An Kreuzungen und hinter dem Zug staute es sich je kurzzeitig, insgesamt kam es rund um den Protestmarsch allerdings zunächst zu keinen großen Stauungen.

Außenring stark belastet
Gegen 14.15 Uhr ging es schließlich auf die Bundesstraße und um etwa 14.55 Uhr wieder runter in Richtung Stadtwerke. Zu nennenswerten Vorfällen kam es auf dem etwa ein Kilometer langen Abschnitt nicht.
„Ich bin ganz zufrieden. Der Verkehr auf der B33 läuft soweit ohne große Probleme“, erklärte Einsatzleiter Thomas Barth vom Polizeirevier Villingen.
Die Bundesstraße wurde einseitig auf der linken Fahrbahn für die Fußgänger gesperrt. Der Verkehr aus St. Georgen in Richtung Bad Dürrheim wurde über den Villinger Außenring und damit durchs Stadtgebiet umgeleitet.
Der Verkehr aus der Gegenrichtung konnte – mit reduzierter Geschwindigkeit – an der Demo vorbeifahren.

Allerdings sei die Situation laut dem Einsatzleiter auf dem Außenring deutlich angespannter gewesen. Kollegen hätten ihm über Funk berichtet, dass der Umleitungsverkehr dort „stark belastet“ gewesen sei.
Nur wenig Gegenwind von Autofahrern
Überrascht zeigte sich Barth davon, wie ruhig die Autofahrer rund um den Demonstrationszug geblieben sind. „Ich habe mit mehr Hupen gerechnet.“
Bis der Protest wieder von der Bundesstraße in die Stadt verlagert wurde, sei aber alles weitestgehend ruhig geblieben.

Einzelne Fahrer aus dem vorbeiziehenden Verkehr machten ihrem Unmut hin und wieder doch mit einem kurzen Hupen Luft.
Ein Mann sei laut Klein auch kurz ausfallend geworden. Ansonsten seien seine Eindrücke von den Rückmeldungen der Autofahrer jedoch „überwiegend positiv“ gewesen.