Blumberg Zum bundesweiten Tag der Schiene hatten Besucher in Blumberg die einmalige Gelegenheit, mit modernen Regionaltriebwagen auf der Strecke unterwegs zu sein, die normalerweise nur von der historischen Museumsbahn befahren wird. Das Angebot wurde von vielen Menschen angenommen. Besonders Fotografen zog es auf die Strecke, denn sie konnten mit dem regulären Tarif oder dem Deutschland-Ticket in den Regionalzügen zu den Bahnhöfen gelangen. Ein beliebtes Fotomotiv war das Zusammentreffen von historischer Museumsbahn und modernen Triebwagen, das sich viele fotografierende Eisenbahnfans nicht entgehen lassen wollten.
Neben der Nutzung der Sauschwänzlestrecke mit Regionalzügen standen beim Tag der Schiene weitere bedeutende Punkte für den Zugverkehr in der Region auf dem Programm. So wurde in Waldshut der erste Spatenstich zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn gesetzt. In Ofteringen fand anschließend der Spatenstich zum Bau eines Kreuzungsgleises statt. Damit können ab Ende 2027 im Halbstundentakt Nahverkehrszüge zwischen Stühlingen und Waldshut verkehren. Als Abschluss wurde am Bahnhof Blumberg-Zollhaus ein Holzladegleis eröffnet.
Schnelles Handeln in Blumberg
Vor etwa zwei Jahren begannen die Planungen dafür. Die Holzindustrie hatte in der Region nach einer Verlade-Möglichkeit von der Straße auf die Schiene gesucht. Durch die Kontaktaufnahme zu Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Blumberger Bahnbetriebe, entstand die Möglichkeit, am Blumberger Bahnhof ein Gleis zur Holzverladung einzurichten. Im östlichen Bereich des Bahnhofes wurde dazu ein bereits bestehendes Abstellgleis verlängert und mit Abstellflächen für Lastwagen und Polderflächen zur Zwischenlagerung von Stammholz versehen.
Das Kompetenzzentrum Güterverkehr des Landes Baden-Württemberg bezuschusst die Maßnahme zur Hälfte, die andere Hälfte tragen die Bahnbetriebe Blumberg. Die Vermietung des Ladegleises, die Trassenbenutzungsgebühren und Rangiertätigkeiten für die Güterzüge bringen den Bahnbetrieben neue Einnahmen. „Ich freue mich über die Erweiterung, weil es für uns ein neues Geschäfts- und Aufgabenfeld bedeutet“, so Christian Brinkmann.
Nachdem die Gleisanlagen erst in den letzten Tagen fertiggestellt worden waren, fand am Tag der Schiene bereits die erste Verladung von Holz auf den Zug statt. Die Züge verkehren fortan regelmäßig. Ein Ziel ist unter anderem ein Holzwerk in Landsberg am Lech. Das Holz wird dort zu Brettern und Balken sowie für die Bauindustrie weiterverarbeitet.
Am neuen Gleis mit dem ersten beladenen Zug durchschnitten Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Bürgermeister Markus Keller, Christian Brinkmann, Joachim Zacher vom Kompetenzzentrum Güterverkehr, Albrecht Obergfell vom Ingenieurbüro Schweizer sowie Gerd Hickmann, Abteilungsleiter Landesverkehrsministerium, symbolisch das Band. Verkehrsminister Winfried Hermann verwies darauf, dass nach wie vor zu wenig von der Transportwende gesprochen und kaum gehandelt werde. „Es ist daher erfreulich, dass in Blumberg schnell, einfach und unbürokratisch eine weitere Verlade-Möglichkeit für den Schienengüterverkehr geschaffen wurde“, so der Minister.
Bürgermeister Markus Keller sah in der Holzladestelle einen Standortvorteil für Blumberg, eine der waldreichsten Kommunen in Baden-Württemberg. Dabei dankte er Christian Brinkmann für die engagierte Arbeit und dem Landesverkehrsministerium für die kontinuierliche finanzielle Unterstützung bei Maßnahmen der Bahnbetriebe Blumberg.