Fußball Soll keiner glauben, dass Henning Nopper – zwei Jahre nach seiner feierlichen Verabschiedung aus den Reihen der Schiedsrichter – nicht weiß, wie er seine freie Zeit ausfüllen soll. „Wir sind oft und gern auf Reisen“, lacht der pensionierte Finanzbeamte aus Lauchringen seine Frau Rosemarie an: „Und unsere Enkel halten uns auf Trab.“
Die drei Jungs werden heute, am Donnerstag, 25. September, ihren Opa ganz besonders herzlich drücken, denn Henning Nopper feiert 80. Geburtstag: „Die Party steigt nächste Woche“, weiß er um eine Schar an Gratulanten, die mit ihm anstoßen und feiern möchte.
Lauchringen ist die 2. Heimat
Lauchringen ist längst die zweite Heimat des gebürtigen Utzenfelders. Hier bewohnt das Ehepaar eine schmucke Wohnung im Riedpark: „Von Tiengen zogen wir damals zunächst nach Unterlauchringen, dann nach Oberlauchringen und nun leben wir in Neu-Lauchringen“, lacht Henning Nopper.

Jüngstes Gründungsmitglied der Spvgg. Utzenfeld
Dass er einmal in der Wutachgemeinde landen würde, ist Anfang der Siebziger überhaupt nicht abzusehen. Henning Nopper war als junger Mann im oberen Wiesental fest verwurzelt. Beim Skiclub Zell war er als Schriftführer im Vorstand und als Übungsleiter auf den Pisten aktiv dabei.
Und 1962 bei der Gründungsversammlung der Sportvereinigung im heimischen Utzenfeld war er mit gerade einmal 17 Jahren der Jüngste in der Runde. Und weil Henning Nopper zwischenzeitlich auf dem besten Weg war, ein solider Finanzbeamter zu werden, vertraute der junge Verein schon 1964 seinem Torwart die Clubkasse an. Die sollte er dann acht Jahre lang führen.

Just in jenem Jahr als er mit 27 Lenzen zum neuen Vorsitzenden der Sportvereinigung gewählt wurde, meinte es das Schicksal besonders gut mit ihm: „Beim Grümpelturnier 1972 fiel mir eine Sanitäterin des DRK Schönau auf“, betont Henning Nopper, dass er seine Rosemarie tatsächlich auf dem Fußballplatz kennengelernt hat. Die gebürtige Tiengenerin war damals in Wieden als Lehrerin tätig und sehr beim Roten Kreuz engagiert. Die beiden kamen sich näher und noch am gleichen Abend verriet ihr Henning Nopper, dass er sich zu einem Lehrgang als Schiedsrichter angemeldet hatte.
Ablösespiel für Jogi Löw gepfiffen
Die Liebe war groß, das Hobby wurde zum Bestandteil im Leben der 1973 gegründeten Familie: „In den Zeiten als Linienrichter bei Manfred Bauer waren wir sehr häufig in der Oberliga Baden-Württemberg unterwegs“, blickt Henning Nopper auf seine aktiven Jahre im Schiedsrichterwesen zurück: „Oft waren meine Frau und die Kinder mit auf Reisen.“

Als Unparteiischer qualifizierte sich Henning Nopper bis zur Landesliga, leitete später oft Spiele mit Profi-Beteiligung: „In Schönau durfte ich das Ablösespiel für Jogi Löw gegen den SC Freiburg pfeifen.“ Auch Spieler des VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC oder Arminia Bielefeld erlebten ihn bei Auftritten in der Region Hochrhein als umsichtigen Spielleiter.
Bedacht mit allen Ehrungen auf Bezirks-, Verbands- und DFB-Ebene beendete Henning Nopper, der sich mittlerweile als Unparteiischer dem TuS Binzen angeschlossen hat, im Sommer 2023 nach 50 Jahren seine vielfältige Tätigkeit als Funktionär der Unparteiischen. 20 Jahre führte er zuletzt die Kasse der Hochrhein-Schiedsrichter, deren Vorsitzender er zuvor 22 Jahre lang war. Zudem war er noch viele Jahre als Schiedsrichter-Beobachter auf den Plätzen der Region unterwegs.
Stammgast in Antholz
Die Pfeife hat Henning Nopper versorgt, nun ist Zeit für viele andere schöne Dinge im Leben. Erst kürzlich war er mit einer Gruppe aus Helmstedt sowie Helmut Vogler aus Tiengen auf Städtetour in Dresden: „Wir machen das jedes Jahr“, erzählt er: „Kennengelernt haben wir uns beim Biathlon in Antholz. Dort sind wir sind seit Jahren Stammgäste“, erzählt der einst passionierte Wintersportler.

Seit geraumer Zeit bestimmen Fahrradklingel und Schneebesen den Alltag von Rosemarie und Henning Nopper. Gemeinsam geht‘s mehrmals im Jahr auf Radtour – in Deutschland und den angrenzenden Nachbarstaaten ist den Noppers kaum eine Radstrecke fremd: „4000 bis 5000 Kilometer jährlich sind keine Seltenheit“, erzählt seine Frau, die auch von den Kochkünsten ihres nunmehr 80-jährigen Gatten schwärmt: „Er hat viele Kurse besucht und ist ein wahrer Meisterkoch geworden. Besonders seine Saucen sind ein Gedicht.“