Der 11.11. läutet traditionell die fünfte Jahreszeit ein, doch Fastnacht wird dieses Jahr coronabedingt nur in deutlich reduzierter Form stattfinden können. Nachdem Anfang Oktober bereits die Blumberger Narrengesellschaft ihre Programmabende sowie den Sonntagsumzug abgesagt hat, zeichnet sich ein vergleichbares Bild auch bei den Narrenvereinen der Blumberger Teilorte ab:

- Eggäsli-Zunft: Bei der Fützener Eggäsli-Zunft hat sich die Vorstandschaft bereits zum Umgang mit der kommenden Narrensaison abgestimmt, sich aber noch nicht endgültig festgelegt, da derzeit noch nicht absehbar sei, wie sich die Pandemie bis zum Beginn der Fastnachtszeit entwickle, wie Schriftführer Timo Meister erklärt.
- Sehr wahrscheinlich werden größere Veranstaltungen in der Halle wie etwa der beliebte Männertanzwettbewerb oder der klassische Programmabend nicht stattfinden können. Dennoch soll im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten versucht werden, Aktivitäten im kleineren Rahmen und im Freien durchzuführen, wie zum Beispiel das Narrenbaumstellen oder der Fasnetfunken.

- Im benachbarten Epfenhofen sieht es bei der Schneckenzunft ähnlich aus. Der Vorsitzende Patrick Kaupp stellt klar, dass es definitiv weniger sein wird, was im kommenden Jahr veranstaltet werden kann und wird. Die Planungen für alles, was normalerweise drinnen stattfindet, liegen momentan auf Eis. Doch je nach den Regelungen, die dann gelten, will sich der Verein vorbehalten, auch relativ spontan zu agieren. „Wir sind zum Glück ein kleiner Verein, da können wir auch mal kurzfristig schnell etwas auf die Beine stellen.“

- Die Hondinger Bäschili-Glöckli haben aktuell noch gar nichts entschieden, was angesichts der aktuell laufenden zweiten Corona-Welle auch sehr schwierig sei, wie auf Anfrage bei Schriftführer Reinhard Gehringer zu erfahren war. Man werde sich demnächst hierzu abstimmen.

- Auch in den Talgemeinden bei den Obertalemer Blindschießern stehen definitive Entscheidungen noch aus. Die Vorsitzende Karin Keller informiert, dass bisher noch nichts endgültig abgestimmt und entschieden sei, da man abwarten wolle, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickle.

- Die Pfetzerzunft in Zollhaus beobachtet ebenfalls das Pandemie-Geschehen. „Momentan ist es noch schwierig abzuschätzen, was möglich sein wird. Man muss erst mal sehen, wie sich die Pandemie entwickelt, und kann dann zu gegebener Zeit entscheiden, ob kleinere Aktionen mit Kleingruppen oder im Freien möglich sind“, wie der ehemalige Zunftmeister Werner Waimer erklärt. Die ursprünglich im Oktober geplante Generalversammlung, bei der das weitere Vorgehen besprochen werden sollte, wurde aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung abgesagt.

- Nach aktuellem Stand werden die Innen-Veranstaltungen wie die Kinderfastnacht oder das berühmte Pfetzergericht „auf Null runtergefahren“, da der Saal hier eindeutig zu klein sei, um die geltenden Abstandsregeln einzuhalten und man Schulter an Schulter sitze. Waimer stellt klar, dass die Aussage „Fastnacht fällt aus“ falsch sei, denn diese sei eine feste Größe im Kalender und finde statt so wie Weihnachten oder Ostern auch.

- Randenwölfe Nordhalden/Neuhaus: „Fastnacht wird auf jeden Fall stattfinden, nur halt anders als gewöhnlich“, gibt der Vorsitzende der Nordhaldener Randenwölfe, Michael Fischer, bekannt. Nächste Woche gebe es nochmals eine Sitzung. Aktuell warte man aber noch ab, wie sich die Situation entwickle, denn „wir haben ja noch etwas Zeit“. In der Zwischenzeit prüfen die Narren zwei Möglichkeiten: entweder ganz kleine Veranstaltungen, die trotz Abstands- und Hygieneregeln möglich sein könnten, oder eine Streaming-App zum gemeinsamen Verfolgen der Fastnachtsaktivitäten über das Handy oder den Computer.

- Auch in Riedöschingen laufen derzeit die Überlegungen, in welchem Rahmen Fastnacht trotz Corona möglich sein könnte, wie der Narrenpräsident Stefan Wehrle informiert. Beim Treffen mit der übergeordneten Narrenvereinigung Hegau-Bodensee war der eindeutige Tenor, dass Fastnacht nicht ganz entfallen sollte, auch wenn das Umsetzen der klassischen Hallenfastnacht schwierig bis unmöglich sein dürfte. Der vom Narrenverein Blauer Stein ursprünglich geplante Nachtumzug wird ziemlich sicher abgesagt, ebenso der Programmabend. Die Überlegungen gehen aktuell dahin zu prüfen, was gegebenenfalls im kleinen Rahmen und im Freien durchgeführt werden könnte, wie etwa das Narrenbaumstellen oder die Befreiung der Kindergarten- und Schulkinder am Schmutzigen Donnerstag. Anfang Januar setzen sich die 21 Randengemeinden der Narrenvereinigung nochmals zusammen, um gemeinsam Ideen und Ansätze auszutauschen, die eine Durchführung der Fastnachtsaktivitäten in reduziertem Umfang ermöglichen könnten.

- Riedböhringen: „Als Narrenverein liegt uns die Fastnacht natürlich sehr am Herzen und die Tradition soll auf jeden Fall fortgeführt werden“, erklärt Joachim Schrempp vom Vorstandsteam der Riedböhringer Bergli-Hexen. Wie dies jedoch erfolgen kann, sei noch offen, da die geplante Abstimmung innerhalb der Vorstandschaft aufgrund der aktuellen Corona-Situation vertagt wurde. Ideen seien vorhanden, und es soll ein Konzept erarbeitet werden, doch eine konkrete Entscheidung könne sowieso erst kurz vor Fastnacht abhängig von den dann gültigen Vorgaben getroffen werden. Eventuell könnte die Pandemie der früher, als es noch gar keine Halle gab, viel stärker gelebten Straßenfastnacht wieder eine Chance geben.