Die Schlepperfreunde Friedingen pflegen die ländlichen Traditionen. Beim diesjährigen Oldtimertreffen konnte zur Schau betagter Veteranen nach längerer Pause auch wieder ein Wettmähen veranstaltet werden, bei dem die Teilnehmer ihr Geschick im Umgang mit der Sense beweisen konnten. Profis wie auch Laien, darunter fünf Frauen, wagten sich auf die abgesteckten Felder.
„Wir sind völlige Anfänger“, erzählte Melanie Wittmer, sie habe einige Tage vorher zum ersten Mal eine Sense in die Hand genommen. „Es ist nicht einfach, man muss die Sense mit Schwung und Einsatz des ganzen Körpers genau über den Boden ziehen“, bestätigt Sonja Beer. Aber auch sie war guten Mutes, denn es gehe bei dieser Aktion um die Gaudi. Und alleine gelassen wurde auch niemand. Der Friedinger Schlosser Peter Nägele gab den Sensen von Sonja Beer und Melanie Wittmer vor dem Start nochmal den letzten Schliff.

200 Traktoren und Autos aus vergangenen Zeiten
Schon vor Wettkampfbeginn schlenderten zahlreiche Besucher über das Gelände am Ortseingang, aufgereiht unter den Obstbäumen ließen rund 200 Traktoren und Autos vergangene Zeiten wieder aufleben. Darunter Modelle wie ein Traktor der Marke Fahr D 88 mit 14 PS, Baujahr 1957.
Eine spezielle Ausführung für das Allgäu, wie Besitzer Rudolf Reindl weiß: „Der ist grün statt rot und hat ein PS mehr“. Seines Wissens sei das wohl der einzige Fahr in dieser Farbe weit und breit. Auch Fahrzeuge wie ein Goggomobil und die eintürige Isetta waren vertreten.
Bevor die Wettmäher gegen Mittag an den Start gingen, wetzte Peter Nägele von den Schlepperfreunden nochmal die Sensen, Vorsitzender Jürgen Engesser erklärte die Regeln. Als jüngster Teilnehmer zog auch der neunjährige Leon Engesser gekonnt seine kleine Sense über die Wiese. Im Chor feuerten die Zuschauer die Wettmäher an und gaben mit dem Zuruf „Hopp und zieh, und zieh“, den Takt an. Vorrangig bewertet wurde das Schnittbild der Maht, die in zwei Richtungen gemäht sauber übereinander liegen musste. Auf dem Siegertreppchen standen schließlich Michael Roth, Dominik Neidhard und Thomas Neidhard.
Mit Eifer schwangen die Teilnehmer ihre Sensen über den Boden und auch wenn es nicht so klappte, der Spaß an der Sache überwog. Mit Vorführungen alter Handwerke, Kinderprogramm und Bewirtung bot das Oldtimertreffen unter den Obstbäumen die fröhliche Atmosphäre eines Gartenfestes.