Schon 2019 hatte der Gemeinderat nach Abwägung von Pro und Contra in einer ersten Lesung beschlossen, dass die Voraussetzungen für die Umbenennung der Franz-Knapp-Passage, der Conrad-Gröber-Straße, der Otto-Raggenbass-Straße, der Werner-Sombart-Straße und der Felix-Wankel-Straße grundsätzlich vorliegen. Nun ist es soweit, darüber auch abzustimmen.

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Wie das Rathaus in einer Pressemitteilung schreibt, wurden betroffene Bürger, Anlieger und Gewerbebetriebe angehört. Aufgrund der Corona-Pandemie geschah dies in schriftlicher Form. Sie wurden über die Gründe für die mögliche Umbenennung ihrer Straße informiert und erhielten die Möglichkeit zur Stellungnahme sowie zur Unterbreitung neuer Namensvorschläge.

Die zahlreichen Antworten wurden im Anschluss daran in der Straßenbenennungskommission erörtert. Nach intensiver Diskussion hat diese im Grundsatz bestätigt, dass die Voraussetzungen für eine Umbenennung auch unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der Betroffenen weiterhin vorliegen. Auch Vorschläge für neue Namensgebungen macht die Kommission.

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Wie könnten die Straßen zukünftig heißen?

  • Die Otto-Raggenbass-Straße könnte laut Sitzungsvorlage für den Gemeinderat am 24. November bald in Schwedenschanze umbenannt werden. Das hätte zur Folge, dass die Hausnummerierung der bereits bestehenden Schwedenschanze aufsteigend fortgeführt werden würde.
  • Der neue Name der Franz-Knapp-Passage, welche direkt neben dem historischen Konstanzer Rathaus verläuft und die Kanzleistraße mit dem Augustinerplatz verbindet, könnte entsprechend in Rathauspassage geändert werden.
  • Die Conrad-Gröber-Straße, die parallel zum Sternenplatz verläuft und zur Seestraße hinabführt, könnte zukünftig Pfänderstraße heißen – benannt nach dem Hausberg des Bodensees, der am östlichen, österreichischen Ufer in die Höhe ragt.
  • Im Industriegebiet könnte die Felix-Wankel-Straße in Robert-Gerwig-Straße umbenannt werden. Der neue Namensgeber wäre ein Karlsruher Bauingenieur (1820-1885), der für Planung und Bau der Schwarzwaldbahn verantwortlich zeichnete. Auch in Radolfzell und Singen gibt es nach ihm benannte Straßen.
  • Der Vorschlag für die bisherige Werner-Sombart-Straße im Stadtteil Königsbau lautet Ralf-Dahrendorf-Straße. Beim Namensgeber handelt es sich um den Soziologen und Politiker (1929-2009), der zu den Mitbegründern der Universität Konstanz zählt.
  • Statt Hindenburgstraße könnte hier bald Am Petershauser Park auf dem Straßenschild stehen. Einige Anwohner bezogen bereits im Sommer 2021 gegenüber dem SÜDKURIER klar Position: „Hindenburg verdient es nicht. Er war kein Demokrat, und er hat geholfen, Hitler an die Macht zu bringen.“

Die Ergebnisse werden in öffentlicher Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag, 24. November, beraten. Der Gemeinderat kann dann über die Umbenennung und einen neuen Straßennamen abstimmen.

Alternativ haben die Räte auch die Möglichkeit, sich für die Beibehaltung des bisherigen Namens zu entscheiden und stattdessen jeweils ein Ergänzungsschild anzubringen, dessen Text sich kritisch mit der namensgebenden Person auseinandersetzt.

Mehr über die Personen...

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