„Wir sind mitten drin im Countdown. Es wird immer enger und hektischer. Aber uns hilft, dass wir das schon einmal mitgemacht haben“, sagt Ortsvorsteher Roger Tscheulin über die umfangreichen Vorbereitungen für das Eierlesefest. Die Veranstaltung wird üblicherweise alle zehn Jahre ausgerichtet. 2023 wird das Fest am Samstag, 17. Juni, und Sonntag, 18. Juni, gefeiert. Aufgrund der Corona-Pandemie beträgt der Abstand dieses Mal elf Jahre.
Das müssen Sie zum Eierlesefest wissen
- Mitwirkende: So gut wie alle Vereine beteiligen sich laut Tscheulin in irgendeiner Weise. Dazu kämen noch Bürger, die sich zu Gruppen zusammengefunden hätten. Verwaltungsleiter Jürgen Morgen schätzt, dass es rund 900 Mitwirkende geben wird, von den Helfern an den Ständen bis hin zu den Umzugsteilnehmern. Insgesamt rund 3500 Besucher werden an beiden Tagen erwartet.
- Umzug: An dem nach außen hin größten Teil des Wochenendes nehmen 18 Gruppen und Vereine teil. Diese galt es, entsprechend auszustatten und zu bestücken. Am Anfang sei es ein wenig zäh gewesen. „Aber Karl Hörenberg hat Erfahrung und Mitwirkende gefunden“, berichtet Tscheulin.
- Freilichtspiel: Darum macht sich Ortsvorsteher Roger Tscheulin überhaupt keine Sorgen. Die Leitung hat nämlich Joachim Görig inne, der auch beim alljährlichen Laienspiel Anfang Januar Regie führt. Dass dabei Pferde aufgeboten werden, gefällt Tscheulin. „Das bringt eine besondere Stimmung rein“, findet er.
- Die Ausstellung: Sie wird von der Historikerin Renate Gorre zusammengestellt unter dem Thema „Spurensuche – Das alte Dettingen-Wallhausen“. Zu sehen ist die Ausstellung in der Insel der Grundschule von Montag, 12. Juni, bis Samstag, 24. Juni, zu sehen, jeweils von 11 bis 13 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr.
- Mehrwert: „Das Eierlesefest ist identitätsstiftend für den Ort. Das war 2012 ein richtig gutes Erlebnis“, betont Roger Tscheulin. „Es erzählt die Ereignisse der Ortsgeschichte. Vom Bauerndorf bis hin zur Atlantiküberquerung von Kapitän Romer seien verschiedene Themen vertreten, ergänzt er.
- Veränderungen: Die Anforderungen an die Sicherheit hätten sich seit der letzten Veranstaltung enorm gewandelt, erläutert Tscheulin. „Gott sei Dank haben wir Erfahrungen aus dem Seenarrentreffen an Fasnacht“, betont der Ortsvorsteher diesbezüglich beruhigt. „Wir brauchen ein Sicherheitskonzept, ein Sanitätskonzept und ein Verkehrskonzept. Dazu gehört auch das Absichern der Veranstaltungsräume. Da wird einiges verlangt“, berichtet Jürgen Morgen.
Der allgemeine Zwang sei, jegliches Risiko auszuschließen. Das sei sehr komplex, ergänzt Tscheulin. Dazu nennt er zwei Beispiele: Es gelte etwa, die großen Reifen der Traktoren so zu sichern, dass Umzugsteilnehmer und Zuschauer nicht gefährdet werden. Außerdem treten beim Schauspiel auch Pferde auf. Das müsse eigens versichert werden. - Rollenverteilung: Jürgen Morgen kommt ins Grübeln, als er sagen soll, welche Tätigkeit er übernehmen würde, wäre er nicht einer der Organisationsverantwortlichen. „Altersmäßig könnte ich nicht zur Bürgerwehr. Das machen die Jüngeren. Vermutlich würde ich mein passives Anglerdasein aktivieren. Der Angelsportverein ist sowieso sehr klein“, erklärt er.
Roger Tscheulin hat 2002 beim Dorfgericht mitgewirkt: „Die haben mich in eine Kutte gesteckt“, erinnert er sich. 2012 und dieses Jahr mimt er den Bürgermeister mit der Vereidigung der Bürgerwehr. „Ich bin mit der Rolle sehr glücklich, die ich übernehmen darf. Die passt zu mir. Die badische Revolution von 1848, als der Freiheitsdrang ausgebrochen ist, hat mich von Kindesbeinen begleitet“, erzählt er. - Parallelveranstaltung: Mit dem großen Konstanzer Flohmarkt gibt es ein weiteres Ereignis, das Kräfte bindet. „Wir haben unseren Termin schon frühzeitig ausgesucht, da waren die städtischen Termine noch gar nicht bekannt“, betont der Ortsvorsteher.
- Finanzen: Das Dettinger Eierlesefest nimmt laut Jürgen Morgen sogar eine eigene Position im städtischen Haushalt ein. „Auch die Rechnungslegung geht über die städtische Verwaltung. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden und die Haftung ist geklärt“, erläutert der Verwaltungsleiter. Wäre dies nicht der Fall, müsste extra ein Verein oder ein Unternehmen gegründet werden. Zudem müsste die Gemeinnützigkeit beantragt werden, was einen riesigen Aufwand bedeuten würde.
- Anreise: Ortsvorsteher Tscheulin bittet Besucher von außerhalb, nach Möglichkeit mit dem Stadtbus oder mit dem Fahrrad anzureisen. Parkplätze werden am Moosweg, der zur Einbahnstraße wird, beim Sportplatz und am Sehrenparkplatz von Langenrain herkommend zwar ausgewiesen, sind jedoch wirklich rar gesät.
- Sperrungen: Wegen des Festumzugs sind die Hauptdurchgangstraßen Konstanzer Straße und Kapitän-Romer-Straße zeitweise gesperrt. Für die Autos wird eine innerörtliche Umleitung eingerichtet. Die Busse der Doppelringlinie kehren am Friedhof um, beziehungsweise fahren eine Schleife durchs Industriegebiet.