Mehr als zehn Millionen Euro will die Stadt Konstanz in Feuerwehrgerätehäuser investieren, und das innerhalb der nächsten zehn Jahre. Denn bis spätestens dann will Konstanz den neu aufgelegten Feuerwehrbedarfsplan aufgelegt haben.
Sieben neue hauptamtliche Kräfte im Jahr 2020
Bereits im kommenden Jahr erhalte die Wehr sieben neue hauptamtliche Kameraden, erklärte Oberbürgermeister Uli Burchardt beim Jahresabend in Litzelstetten. Er sei sehr zufrieden mit der Feuerwehr. „Die Feuerwehr Konstanz hat einen ganz tollen Job gemacht und verhindert, was zu verhindern war. Wir haben gesehen, dass wir uns auf sie verlassen können.“ So lautet Burchardts Fazit, das er anlässlich des Jahresabends der Freiwilligen Feuerwehr Konstanz in der Seeblickhalle verkündete.

Burchardt bezog sich damit auf mehrere schwierige Einsätze, unter anderem den Brand an der Wollmatinger Straße mit einem Toten, aber auch an das heftige Feuer im Klinikum vor rund elf Monaten, als ein Patient zu Tode kam.
„Vielen Dank für euer Engagement, und dass ihr den Kopf hinhaltet für den Bürger“, sagte der Oberbürgermeister an die Frauen und Männer der Feuerwehr gerichtet.
„Die Drehleiter, der Rüstwagen und der Abrollbehälter Atemschutz sind bestellt und werden im kommenden Frühjahr oder Sommer ausgeliefert“, berichtete Burchardt. „Die nun bestellten Fahrzeuge sind teurer geworden als ursprünglich veranschlagt, und die Baumaßnahmen in der Feuerwache und vor allem die Ausstattung der neuen Räume hat deutlich mehr Mittel verbraucht als geplant“, ergänzte Kommandant Bernd Roth.

Entlastung für ehrenamtliche Feuerwehrleute soll geschaffen werden
Die sieben zusätzlichen hauptamtlichen Feuerwehrleute sollen ab kommenden Jahr unter anderem die ehrenamtlichen Kräfte bei Klein- und Standardeinsätzen entlasten, erläuterte Roth. „Mit den neuen Räumen, der Beschaffung von neuen, leistungsfähigen Fahrzeugen und der Einstellung von hauptberuflichem Personal wird die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Konstanz noch weiter steigen“, betonte OB Burchardt.
OB Burchardt verspricht: „Wir setzen Bedarfsplan um“
Dieser befürwortet auch den 2018 überarbeiteten Feuerwehrbedarfsplan. „Wir setzen ihn um“, bekräftigte er. Mittlerweile haben dazu die Beratungen in den Ortschaftsräten begonnen. Im November steht er in der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses und des Gemeinderates.
Über zehn Millionen Euro müssen laut OB in die neuen Feuerwehrhäuser in Dettingen, Dingelsdorf, Litzelstetten und Allmannsdorf investiert werden. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen solle keine zehn Jahre dauern. „Ich hoffe, dass es schneller geht“, sagte er zuversichtlich. Allerdings gelte es, noch Fragen des Baurechts zu klären und die nötigen Genehmigungen einzuholen.
„Die Standorte Dettingen und Dingelsdorf sollten schnell vorwärts kommen“, betonte der OB und erhielt dafür kräftigen Applaus. „Was die Feuerwehr braucht, das wird sie auch bekommen“, fügte er unter erneutem Beifallsklatschen hinzu. „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein beschlossener Bedarfsplan gleich umgesetzt wird“, sagte ein dankbarer Kommandant.
Neues Feuerlöschboot ist auf dem Weg nach Konstanz – über Umwege
Eine topaktuelle Neuigkeit verkündete Bernd Roth: Das neue Arbeitsboot – es wird zukünftig das Feuerlöschboot „Landesbranddirektor Heinz Schäfer„ ersetzen – ist da. Das neue Schiff sei nach einer Reise auf dem Landweg in Romanshorn eingetroffen. Anschließend werde es auf dem Wasser nach Friedrichshafen zur Verzollung gebracht. Außerdem werde dort noch Technik wie Funkgeräte eingebaut. Erst danach erfolge die Überführung nach Konstanz, so der Kommandant.
„Ich freue mich, dass es klappt mit dem Kreisjugendfeuerwehrzeltlager“, sagte Uli Burchardt und verwies auf ein anstehendes Ereignis im kommenden Jahr. „Als OB werde ich vor Ort präsent sein“, versprach er und sagte die finanzielle Unterstützung der Stadt zu.
Kreisbrandmeister kündigt Einführung von digitalem Alarmsystem an
Einen Blick in die Zukunft warf beim Jahresabend in Litzelstetten auch Kreisbrandmeister Carsten Sorg. Die digitale Alarmierung solle endlich im kommenden Jahr eingeführt werden. Das Vorhaben war zwischenzeitlich wegen einer notwendig gewordenen Neuausschreibung ins Stocken geraten. Für die neue Atemschutzstrecke sind über sechs Millionen Euro vorgesehen. Die Anlage soll in Rielasingen-Worblingen gebaut werden.

Sie erhalte eine Gasbefeuerung, mit der eine realitätsnahe Übung ermöglicht würde, erläuterte Sorg. Im November wird der Stab, er wird zukünftig bei großen Schadensereignissen im Landkreis zusammentreten, bei einer Übung seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. In Planung sei ebenfalls eine Drohnengruppe.
Drohne soll selten verfügbaren Polizei-Helikopter ersetzen
Die modernen Flugkörper könnten mit ihren Kameras gut bei Personensuchen, Öleinsätzen, aber auch bei Bränden sinnvoll eingesetzt werden. So übermittelte im vergangenen Jahr beispielsweise eine Drohne bei einem Ölalarm im Wallhauser Hafen wertvolle Bilddaten. Seit einigen Monaten besitzt das Landratsamt eine Drohne, die bereits bei Übungen erfolgreich eingesetzt wurde. „Sie ersetzt den selten abkömmlichen Polizeihelikopter und liefert einen Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Carsten Sorg.