Es geht voran auf der Baustelle an der Bundesstraße 34 zwischen Ludwigshafen und Espasingen. Genau genommen handelt es sich um drei unterschiedliche Bereiche in einer Gesamtmaßnahme, die Anfang November begonnen hat und bis Pfingsten 2022 beendet sein soll.
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Alle Bauarbeiten werden laut Auskunft von Simon Müller von der Neubauleitung Singen des Regierungspräsidiums Freiburg in den Wintermonaten fortgeführt – nur nicht in den Weihnachtsferien der beauftragten Firma Schleith aus Steißlingen. Polier Marc Hinteregger konkretisiert: „Wir arbeiten bis zum 22. Dezember, danach geht es ab 10. Januar weiter.“ Falls das Wetter nicht mitspiele, werde die Baustelle lediglich an einzelnen Tagen witterungsbedingt ruhen.
Halbseitige Freigabe nicht möglich
Auch Bürgermeister Matthias Weckbach sprach diese Baupause am Dienstag in der digitalen Sitzung des Gemeinderats von Bodman-Ludwigshafen an. Die Verwaltung habe mit den Versorgern und der Baufirma gesprochen, ob die Straße in dieser Zeit mit einem Ampelbetrieb halbseitig freigegeben werden könnte.

„Aber das geht nicht“, so Weckbach. „Es bräuchte eine sichere Abgrenzung zur Bahn und dem Radweg, damit Autos bei einem Unfall nicht auf die Schienen hinabstürzen.“ Das sei für diese kurze Dauer zu aufwendig und kostenintensiv.
Gabionen-Stützwand wird 320 Meter lang
Auf der Baustelle gab Marc Hinteregger einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge. Der größte Bereich ist die neue Gabionen-Stützwand zwischen den Gleisen und dem bestehenden Radweg. Das Wort Gabion kommt vom italienischen Wort gabbione (großer Käfig) und es handelt sich dabei um mit Steinen gefüllte Drahtkörbe. Hinteregger erklärt, dass die alte Kalksteinwand witterungsbedingt mit der Zeit porös geworden sei und man Bedenken wegen der Statik habe.

„Die neue Stützwand hat dann eine Länge von 320 Metern“, so Marc Hinteregger. Die Frontansicht von der Bahn her wird Stein für Stein von Hand aufgefüllt, der übrige Inhalt der Körbe wird geschüttet. Zum Abschluss kommt auch von oben ein Drahtgeflecht über die Körbe.
Rücksicht auf die Gasdruckleitung
Zwischen dem Radweg und den Bahngleisen verläuft eine Gashochdruckleitung. Diese darf immer nur in einem begrenzten Bereich freiliegen. Man habe daher mit dem Ersetzen der Kalksteinwand in der Mitte der Strecke begonnen. Wenn diese Stelle fertig sei, werde der Boden rund um die Leitung wieder aufgefüllt. So könnten sie später in zwei Richtungen, also rechts und links des ersten Bereichs, weiterarbeiten, erklärt der Polier.

Ein weiteres Projekt innerhalb der Gesamtmaßnahme ist das Verlegen der Versorgungsleitungen von Netze BW und Thüga Netze sowie von Flatliner-Verbundrohren für Glasfaser und Internet innerhalb des bestehenden Radwegs. Marc Hinderegger berichtet: „Wir haben auf diesem Abschnitt über 500 Meter schon alles drin, der Boden ist verdichtet.“

Bei den Gasleitungen haben Mitarbeiter der Firma Senn die Rohre verschweißt. „Das ist Stangenware. Wir verlegen die Rohre in den Graben und sanden sie nach dem Verschweißen ab.“ Bei den Stromleitungen machen Netze BW die Verbindungsmuffen selber. „Jetzt folgt noch die Feinplanie und in ein paar Tagen kommt die Asphaltschicht drauf“, so Marc Hinteregger.
Drainagekanal mit Schächten
Die Straße bleibe aber weiter gesperrt, da auf der anderen Straßenseite noch ein neuer Drainagekanal entstehe. Der Kanalbau ist im dritten Bereich schon in den Endzügen. Andreas Paepke und Nicolai Kenzler verlegen um die bereits gesetzten 16 Schächte jeweils drei Reihen Pflastersteine. Später wird die Böschung rundherum wieder aufgefüllt. Der Drainagekanal dient der Straßenentwässerung und Versickerung.

Dank der Pflastersteine werden die Schachtdeckel nicht zuwachsen, erläutert Polier Hinteregger. „Die Straßenmeisterei hat die Wartungspflicht für die Straße. Die Mitarbeiter sind dann froh, wenn sie die Schächte gut erkennen und nicht reinmähen.“ In diesem Bauabschnitt geht es im Anschluss mit dem Verlegen der Versorgungsleitungen weiter.
Während der Baumaßnahmen ist der Abschnitt der Bundesstraße 34 zwischen Espasingen und Ludwigshafen gesperrt. Nur Anwohner dürfen dort zu ihren Häusern fahren. „Das funktioniert sehr gut“, lobt Marc Hinteregger. Es gebe nur wenige Autofahrer, die sich durch die Baustelle hindurchschleichen.